Laschet äußert sich zu Vorwürfen gegen Kardinal Woelki

Innerkirchlich klären

Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet will sich in die Debatte um den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki nicht einmischen. Das sei keine Frage, die der Staat beantworten könne, sagte Laschet vor Journalisten in Düsseldorf.

Armin Laschet / © Guido Kirchner (dpa)
Armin Laschet / © Guido Kirchner ( dpa )

"Der Kindesmissbrauch ist ein Vergehen, das aufgeklärt werden muss, in jeglicher Hinsicht. Ich habe Respekt, wie die Kirchen das machen." Die Kölner Vorgänge müssten innerkirchlich geklärt werden.

Woelki steht wegen der Aufklärung früherer Missbrauchsfälle im Erzbistum Köln in der Kritik. Unter anderem wird ihm zu Last gelegt, er habe 2015 Vorwürfe gegen einen ihn nahe stehenden Priester pflichtwidrig nicht an den Vatikan gemeldet. Der Mann soll in den 1970-er Jahren ein Kindergartenkind missbraucht haben.

Forderungen nach kirchenunabhängiger Aufklärung

Das Erzbistum begründet die ausgebliebene Meldung mit der damals fortgeschrittenen Demenz des Beschuldigten. Der Priester starb 2017, Woelki hielt bei der Beerdigung die Trauerrede.

Mit Blick auf die strittige Missbrauchsaufarbeitung im Erzbistum Köln sind auch Forderungen nach einer kirchenunabhängigen Aufklärung laut geworden. So setzt sich der frühere Sprecher des Betroffenenbeirats in der Erzdiözese, Patrick Bauer, dafür ein, Aufarbeitung und moralische Beurteilung vollständig in unabhängige Hände zu legen.


Zeit für eine Entscheidung? Kardinal Woelki (l.) und Armin Laschet (Archivbild) / © Norbert Neetz (epd)
Zeit für eine Entscheidung? Kardinal Woelki (l.) und Armin Laschet (Archivbild) / © Norbert Neetz ( epd )

Kardinal Woelki / © Reiner Diart (Erzbistum Köln)
Quelle:
KNA
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