Er gehöre zu denen, die neugierig seien "auf das, was passiert" und halte auch Ausschau nach dem, "was der Geist Gottes uns sagt". Im Alter von neun Jahren hätten sie sich als Kinder auch keine Busfahrerin vorstellen können, so der Kirchenmann. Da hätten sie gedacht, sie fahre sicher gleich an den nächsten Baum.
Ohne Frauen keine Zukunft
"Ich kann nur deutlich machen, was ich sehe und was ich vom Evangelium her und vom Gebet anschaue", betonte Marx. So würden Argumente, die vor Jahrzehnten von der Kirche etwa zum Ausschluss von Frauen von der Priesterweihe vorgebracht worden seien, eher schwächer. Das müsse man erkennen.
In seiner letzten Rede als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz habe er zu seinen Mitbrüdern gesagt, dass man in einer Runde ohne Frauen sitze, sei nicht zukunftsweisend.
Es gehe nicht um Anpassung
Das Thema werde bleiben, zeigte sich der Kardinal überzeugt. Zugleich fügte er hinzu, es gehe nicht um Anpassung, was ihm bisweilen unterstellt werde. Vielmehr müsse man sich immer wieder im Gebet und im Angesicht Christi die Sachen anschauen und dann auch manches weiterentwickeln.
Natürlich könne man diese dogmatische Frage, die intensiv von Johannes Paul II. beantwortet sei, nicht einfach beiseitelassen, so der Kardinal. Darüber habe die Weltkirche zu sprechen. Doch es gelte offen zu bleiben für die Diskussion innerhalb der Theologie und für die Stimme des Wortes Gottes.