Gerade Kinder aus sozial schwachen Familien dürften durch Sparmaßnahmen nicht "zu noch größeren Verlierern der Pandemie gemacht werden", erklärte Maria Loheide, Vorständin Sozialpolitik der Diakonie Deutschland, am Sonntag in Berlin.
Haushaltssanierung "auf keinen Fall auf Kosten der Kinder"
Da der Staat für die Abfederung der Corona-Pandemie und ihrer Folgen erhebliche Finanzmittel einsetzen und Schulden aufnehmen musste, sei eine umfangreiche Haushaltssanierung absehbar, betonte sie weiter: "Die Maßnahmen dürfen auf keinen Fall auf Kosten der Kinder und ihrer Familien gehen. Das ist unsere klare Erwartung an die nächste Bundesregierung, an die Länder und Kommunen."
Kinder, insbesondere aus sozial schwachen Familien, gehörten ohnehin schon zu den größten Verlierern der Pandemie. Vielen Kindern fehlten die digitale Ausstattung für das Homeschooling, die individuelle Unterstützung und der Austausch mit Gleichaltrigen, ergänzte Loheide: "Wird jetzt bei der Bildung und Förderung von Kindern und der Unterstützung von Familien gespart, trifft es die am härtesten, die am meisten aufholen müssen, um den Anschluss nicht zu verlieren."
Kinder fördern
Stattdessen müsse alles dafür getan werden, Kinder zu fördern und ihnen gleichwertige Bildungs- und Entwicklungschancen zu sichern. Dazu müsse etwa die ganztägige Betreuung und Förderung zügig ausgebaut werden: "Außerdem brauchen wir endlich eine Kindergrundsicherung, die das Leistungswirrwarr für Familien beendet und Kinder wirksam vor Armut schützt. Auch hier gilt: Die entscheidenden Weichen für die Zukunft einer ganzen Generation dürfen nicht nach Kassenlage gestellt werden."