Die Politik Dutertes unterdrücke die Menschen zunehmend, zitierte der asiatische Pressedienst Ucanews am Freitag den Administrator der Erzdiözese Manila, Broderick Pabillo. "Wir feiern den Unabhängigkeitstag in der Hoffnung, dass wir echte Unabhängigkeit bekommen, wenn wir jetzt unsere Freiheit verteidigen."
Antiterrorgesetz könnte Diktatur bedeuten
Katholische Bischöfe, Orden, Verfassungsexperten und Universitäten hatten in den vergangenen Tagen eindringlich vor einer neuen Diktatur auf Grundlage des anstehenden Antiterrorgesetzes gewarnt. Das Gesetz stehe im Gegensatz zu den in der Verfassung garantierten Freiheitsrechten und gebe Präsident Rodrigo Duterte "diktatorische Machtbefugnisse", hatte es in den Erklärungen der Katholiken geheißen.
So könnten Gegner der Regierung damit mundtot gemacht und ohne Haftbefehl ins Gefängnis gesperrt werden. Das Gesetz tritt in Kraft, sobald es von Präsident Duterte unterzeichnet wird.
Katholische Kirche ist einflussreich
Der Einfluss der katholischen Kirche auf die Politik ist auf den Philippinen traditionell groß: Im Februar 1986 wurde Diktator Ferdinand Marcos durch einen Volksaufstand gestürzt. Maßgebliche Führer der "Volksrevolution" waren der Erzbischof von Manila und Kardinal Jaime Sin sowie die spätere Präsidentin Corry Aquino.
Die Philippinen erinnern mit dem jährlichen Unabhängigkeitstag am 12. Juni an das Ende von 333 Jahren spanischer Herrschaft im Jahr 1898. Die Spanier führten vor 499 Jahren den Katholizismus in dem Archipel ein.