Laudato si’ – gelobt seist Du mein Gott für Schwester Sonne und Bruder Mond.
Für Deine wunderbare Schöpfung.
Für die Täler und Berge – die ich so liebe.
Natürlich schlägt mein Herz bei Anblick der Dolomiten höher. Da geht es mir wie vielen Bergfreunden. Der Gletscherabbruch am Marmolata berührt und besorgt mich – nicht nur wegen der Menschen, die mitten aus ihrem Leben gerissen wurden. Denn der Gletscherabbruch hält uns in drastischer Weise vor Augen, was Klimaforscher seit Jahren predigen: Die Erderwärmung bedroht das Weltklima. Bedroht unsere Existenz auf dem blauen Planeten.
Seit Jahren schmelzen die Gletscher – die Eiskappen an den Polen tauen auf und lassen den Meeresspiegel steigen. Ganze Wälder vertrocknen – fruchtbarer Boden wird zu Ödland. Längst stimmen Bauern und Kleingärtner in das Klagelied ein.
Aber was hilft? Klar – es braucht eine politische und gesellschaftliche Kurskorrektur. Die jungen Menschen von Fridays for Future und der grüne Papst mit seiner beeindruckenden Umweltenzyklika Laudato Si' haben schon recht. Aber Demos und schöne Worte reichen nicht. Jede und jeder von uns muss endlich auch bei sich selber anfangen. Sofort!
Wir müssen gemeinsam unser Verhalten radikaler ändern, als uns das lieb ist. Eigentlich wissen wir es doch alle: Die herrliche Schöpfung Gottes dürfen wir nicht länger gierig plündern. Nicht behandeln wir einen Abfalleimer. Wir brauchen ein Bewusstsein, dass nicht nur der Fußball-Rasen heilig ist: Jede Handvoll Erde ist unserem Gott heilig. Wir haben keine Reserve-Erde im Kofferraum. Unser wunderbarer blauer Planet ist ein einzigartiges Geschenk Gottes. Vom Schöpfer des Himmels und der Erde uns anvertraut – für ein Leben in Fülle. Zur Weitergabe an unsere Kinder und Kindeskinder. Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.
Ingo Brüggenjürgen
Chefredakteur