Wochenkommentar: Der Chefredakteur kommentiert

Biblische Wassermassen?

"Denn siehe, ich werde eine Sintflut kommen lassen, um alles zu verderben..." So spricht der Herr im Buch Mose. Die sintflutartigen Fluten, die wir gerade nach dem Dammbruch in der Ukraine sehen, sind aber nicht von Gott gemacht! Nach allem was wir wissen, ist es Menschenwerk. Der Angriffskrieg von Putin hat sich von Anfang an gegen die Zivilbevölkerung gerichtet. Jeder Tag bringt neue Bilder - von Tod und Leid, von Vernichtung und Zerstörung. Man  mag gar nicht mehr hinsehen. Es ist aber notwendig, dass wir nicht wegsehen. Not sehen und Handeln - diese Botschaft gilt! Selbst wer der militärische Unterstützung der Ukraine nicht zustimmt,  kann jetzt verstärkt humanitären Hilfe leisten. Kann spenden oder sich in der Betreuung von Kriegsflüchtlingen engagieren.

Die Sonne lacht, auf der Straße vor unserem Haus spielen zwei kleine Flüchtlingskinder aus der Ukraine. Sie sprechen inzwischen besser deutsch als ihre Großeltern, die auf sie aufpassen. Ihren Vater im Kriegsgebiet haben sie seit Monaten nicht gesehen. Ich bete und hoffe für die Kinder, dass sie später einmal mit ihren eigen Kindern in ihrer Heimat spielen können. Dass sie in einer Welt leben können, die ihre Probleme friedlich und gerecht löst. Es mag angesichts der aktuellen Kriegsbilder verrückt erscheinen - aber die biblische Verheißung eines neuen Himmels und einer neuen Erde, in denen die Gerechtigkeit zuhause ist, schenkt mir gerade jetzt den Mut und die Kraft, die ich brauche.

Ingo Brüggenjürgen
Chefredakteur