Reportage

Der Vatikan und das Judentum - Spannungen und Klarstellungen

Die katholische Kirche und die Juden - seit Jahrhunderten ein spannungsreiches Verhältnis. Jetzt muss es neue Belastungen ertragen: Nach der Wiederaufnahme von vier ultrakonservativen Bischöfen in die Kirche steht der Papst unter Druck. Denn einer der vier begnadigten Geistlichen, der Brite Richard Williamson, hat öffentlich den Holocaust geleugnet. Nach heftiger Kritik - nicht nur von jüdischer Seite - hat sich Benedikt XVI. jetzt selbst zu Wort gemeldet, um einiges klarzustellen: Er fordert vom umstrittenen Bischof und von der Pius-Bruderschaft insgesamt, die Lehren des letzten Konzils anzunehmen - und dazu gehört auch die Aussöhnung mit dem Judentum. Wie reagieren Vertreter des Judentums? Riccardo Di Segni, der Oberrabbiner Roms, erwartet weitere klare Signale der Kirchenhierarchie gegen jede Form der Judenfeindlichkeit. Und er gehört nicht zu denjenigen, die jetzt den Papst von seiner geplanten Israel-Reise abhalten wollen. Im Gegenteil: Er sieht darin eine große Chance, die Wogen zu glätten.

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