In seiner Predigt sprach Domdechant Robert Kleine darüber, dass eine Auszeit guttut. Das galt auch für Jesus und seine Jünger, die an ein einsames Ufer des Sees Genezareth fahren wollten.
"So der Plan: Aber auch eine andere Gruppe hat es eilig. Ja, 5.000 Mann machen sich auf den Weg und folgen Jesus." Sie würden Segen und Heilung von Jesus erwarten und ihn am anderen Ufer empfangen. "Aus ist es mit seiner Ruhe und Einsamkeit", so Kleine und stellte eine ungewöhnliche Frage: "In welcher dieser beiden Gruppen wären Sie gerne dabei gewesen?"
Jünger und 5.000
Als Christ sei man einerseits wie die 5.000: hilfesuchend und trostbedürftig. Andererseits sei man wie die 12 Jünger Jesu, getauft und gefirmt.
Kleine betonte, die Jünger hätten die Menschen einfach wegschicken können. Doch Jesus wolle das nicht. "Er hat Erbarmen mit ihm". Als es Abend wurde, speiste er die 5.000 – wie durch ein Wunder.
"Jesus schickt niemandem weg"
"Es geht nur vordergründig um knurrende Mägen. Das Brot ist zugleich Sinnbild für alles, was der Mensch braucht", so Kleine. Jesus schicke niemanden hungrig weg, in beiderlei Hinsicht.
Das tägliche Brot falle nicht vom Himmel, räumte Kleine ein. "Da muss sich auch im Wirtschaftsleben in einer globalisierten Welt etwas ändern, es könnten alle satt werden." Es gelte aber auch: "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein." Christen seien aufgefordert, allen Menschen das zu geben, was sie zum Leben brauchen: "Sich einsetzen für das tägliche Brot, aber darüber hianus sollen wir Zuwendung schenken, Nächstenliebe und nicht zuletzt das Zeugnis vom Brot des Lebens, das Christus selber ist."
Übertragung bei DOMRADIO.DE
DOMRADIO.DE übertrug am achtzehnten Sonntag im Jahreskreis das Kapitelsamt aus dem Kölner Dom mit Domdechant Robert Kleine. Den Gesang übernahmen die Herren des Kölner Domchores. An der Orgel: Ulrich Brüggemann.