Predigten

Domkapitular Hans-Josef Radermacher im Kapitelsamt am 22. Sonntag im Jahreskreis

Gott wird gerne als großer Zeigefinger aufgerichtet, wenn es um Ermahnungen geht. Gott sieht alles und merkt alles. "So aber zerbricht die Liebe zu Gott", sagt Domkapitular Radermacher in seiner Predigt am Sonntag im Kölner Dom und spielt damit an die Lesung aus dem Hebräerbrief an. Hier ist nicht von einem erbarmungslosen Gott die Rede, der geheimnisvoll hinter dunklen Wolken wohnt und der unberechenbar wie der Sturm ist. Gleich zu Beginn des Briefs werde bereits darauf verwiesen, dass Gott auf vielerlei Weise durch die Propheten zu uns gesprochen habe, jetzt aber durch seinen Sohn.

"Mit Jesus Christus schlägt Gott den geheimnisvollen Vorhang zurück", ergänzt Radermacher. "Wenn Gott so für uns ist, dann können wir wirklich eine festliche Versammlung sein." "Wir haben den Gott Jesu Christi bitter nötig", führt der Domkapitular weiter aus. Denn überall, wo wir diesen Gott erscheinen lassen, wird seine Verheißung nötiger, nötiger für die Menschlichkeit.

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