Der Berliner katholische Erzbischof Heiner Koch sieht die Ursache für Rechtspopulismus auch in einer wachsenden Heimatlosigkeit. Er kritisierte am Samstag im Kölner Dom die Schnelllebigkeit in der modernen Gesellschaft, wie sie Hannes Wader in seinem Lied «Heute hier, morgen dort, bin kaum da, muss ich fort» besinge. Solche erlebte und erlittene Heimatlosigkeit sei vielleicht Ursache für manche Sehnsucht nach falschen Autoritäten und die Suche nach einfachen wie irrealen Lösungen. Der aus dem Erzbistum Köln stammende Koch äußerte sich in einem Gottesdienst zum 111-jährigen Bestehen der Prinzengarde Köln 1906, deren "Regimentsbischof" er ist. Dabei lobte er, dass die Prinzen-Garde für viele Menschen eine Heimstätte sei. "Wir grenzen nicht aus. Wir heißen willkommen und wir erfahren so, dass Heimat kein Ort ist und auch kein Verein, sondern immer dort wächst und immer neu wird und entsteht, wo Menschen einander Heimat schenken."
Erzbischof Koch im Gottesdienst zum 111-jährigen Bestehen der Prinzengarde Köln
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