Das Erzbistum Köln hat den zuständigen Staatsanwaltschaften die Originalakten zur Aufarbeitung von Verdachtsfällen sexuellen Missbrauchs übergeben. Die Staatsanwaltschaft Köln habe am Montag die Dokumente erhalten, erklärte das Erzbistum am Montag in Köln. Die Staatsanwaltschaften in Düsseldorf und Bonn hätten bereits am Freitag die Akten in Empfang genommen. Damit seien nun alle bekannten Fälle aus der Vergangenheit komplett zur Prüfung und für weitere Ermittlungen übergeben, erklärte der Interventionsbeauftragte des Erzbistums, Oliver Vogt.
Zudem habe das Erzbistum eine unabhängige Untersuchung in Auftrag gegeben. Eine Münchener Kanzlei, ein Kirchenrechtler der Uni Innsbruck und der Leiter des Kinderschutzzentrums der Universität Gregoriana in Rom sollen den Angaben nach die Fälle aufarbeiten und auch die Rolle der damaligen und heutigen Verantwortlichen klären. Man garantiere eine unabhängige Untersuchung, betonte Generalvikar Markus Hofmann. Die Fälle aus dem Erzbistum Köln sollen in einen gesamtkirchlichen Kontext eingeordnet werden. Zudem biete die Untersuchung die Möglichkeit, Reformvorschläge für das kirchliche Sexualstrafrecht zu erarbeiten.