Aus Sicht von Papst Franziskus verliert Europa zunehmend das Bewusstsein für die christliche Bedeutung von Weihnachten. Aus "falschem Respekt gegenüber Nicht-Christen" werde beim Weihnachtsfest oftmals "jeder Bezug zur Geburt Jesu entfernt", sagte das Kirchenoberhaupt am Mittwoch bei seiner wöchentlichen Generalaudienz im Vatikan. Häufig stehe hinter diesem Verhalten der Wunsch, den Glauben klein zu machen, so Franziskus. Er betonte, dass jedoch die Geburt Jesu das zentrale Ereignis des Weihnachtsfestes sei. Wenn Jesus dem Weihnachtsfest genommen werde, sei alles nur noch falscher Schein, so der Papst. Die weihnachtliche Verkündigung der Kirche helfe den Menschen, "Jesus, das wahre Licht, zu suchen und zu finden", so der Papst. Oftmals bevorzugten die Menschen jedoch die Dunkelheit, da dieses Licht Gedanken und Handlungen beleuchte, "die einen erröten liessen oder das Gewissen wachrüttelten". Er rief Christen dazu auf, nicht im Dunkeln zu verharren, sondern falsche Gewohnheiten abzulegen und Nächstenliebe zu leben: Das wahre Geschenk zu Weihnachten sei Jesus Christus.
Einen Tag zuvor, am zweiten Weihnachtsfeiertag hat Papst Franziskus die Christen aufgerufen, ihren Glauben so treu zu bezeugen wie der heilige Stephanus, der erste christliche Märtyrer. Stephanus sei bis zu seinem Tod in der Botschaft Jesu "verankert" gewesen, obwohl diese herausfordere, sagte das Kirchenoberhaupt am Dienstag nach dem Angelus-Gebet auf dem Petersplatz. In der Tat sei die Botschaft Jesu unbequem, sie störe unsere Bequemlichkeit, "denn sie fordere die weltliche religiöse Macht heraus und provoziere das Gewissen", sagte Franziskus. Es sei daher nötig, altes Denken aufzugeben und sich zu wandeln. Nächstenliebe und Gottvertrauen machten das Menschen der Leben reicher. Anlass war das Fest des heiligen Stephanus, das die katholische Kirche am 26. Dezember begeht.