Wochenimpuls: Impuls der Woche von Kardinal Woelki

Elf Jahre Papst

"Es gibt Situationen im Leben, da weiß man: ich bin gerade Teil einer historischen Stunde. Vor elf Jahren ging es mir so. Damals saß ich mit allen Kardinälen der Weltkirche in der Sixtinischen Kapelle. Da, wo ansonsten Hunderte von Touristen täglich die wunderbaren Gemälde von all den berühmten und besten Malern der damaligen Zeit an den Wänden bestaunen. Während es für die Touristen weiter durch die Vatikanischen Museen geht, durften wir in der Sixtina sitzen bleiben. Aufregend. An der Stirnwand ist Michelangelos "Jüngstes Gericht" zu sehen. Im Angesicht des wiederkehrenden Christus’ wählten wir einen neuen Papst.

Seit nunmehr elf Jahren führt Papst Franziskus uns durch diese bewegten Zeiten. Am Mittwoch begehen wir den Jahrestag seiner Wahl. Seit damals hat er Vieles in der Kirche angestoßen und uns zu denken gegeben. Eines seiner großen Anliegen ist auch mir besonders wichtig: Sein Einsatz gegen den menschengemachten Klimawandel. Geradezu visionär schreibt Franziskus in seiner großen Umweltenzyklika "Laudato Si", dass Armut und Migration aufs Engste mit dem Klimawandel zusammenhängen. Für diesen seinen Blick auf die Armen und Schwachen und auf die geschundene Natur bin ich ihm besonders dankbar.

Übrigens versuchen wir auch deshalb in unserem Kölner Erzbistum das Thema der Schöpfungsverantwortung stark zu machen und haben das Ziel, in absehbarer Zeit klimaneutral zu werden. Jede und jeder von uns ist hier herausgefordert, seinen Teil zur Bewahrung der Schöpfung beizutragen. Wir haben Verantwortung für das Leben der nach uns kommenden Generationen und für die Schöpfung insgesamt. Sie gehört uns nicht! Sie ist uns nur anvertraut! Wir sind allenfalls so etwas wie Treuhänder! Deshalb müssen wir mit ihr respektvoll und schonend umgehen, damit alle Lebewesen eine Zukunft haben und wir auch weiterhin in ihr die Spuren Gottes entdecken können. 

Ihr Rainer Woelki,
Erzbischof von Köln"

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