Indigenen-Vertreter aus Kanada sind mit Papst Franziskus im Vatikan zusammengetroffen. Hintergrund der Gespräche waren in den vergangenen Jahren zutage getretene Skandale um Misshandlungen und Missbrauch in kirchlichen Schulen für indigene Kinder, sogenannte Residential Schools. Die Delegationen begrüßten die Atmosphäre des Zuhörens im Vatikan, stellten aber auch konkrete Forderungen an Papst und Kirche. So gehe es beispielsweise um Zugang zu kirchlichen Aufzeichnungen über die Schulen.
Zudem ging es um Entschädigungszahlungen an Betroffene. In den vergangenen Jahren wurden an den ehemaligen Internaten immer wieder sterbliche Überreste von Kindern gefunden. Sie belegen die ärmlichen Lebensbedingungen in vielen Heimen. Bislang ist der Tod von mindestens 3.200 Kindern nachweisbar; Experten gehen aber von wesentlich mehr aus. Überlebende berichten, sie seien Gewalt, Erniedrigung und sexuellem Missbrauch ausgesetzt gewesen.