Predigten

Kardinal Meisner beim missio-Auftakt

Der Kölner Kardinal Joachim Meisner hat die Christen aufgefordert, die Botschaft ihres Glaubens offensiv in die Welt zu tragen. "Ein Christ, der keine missionarische Bewegung in sich verspürt, die ihn auf die Beine bringt, das ist kein Christ", sagte er am Sonntag im Kölner Dom. Eine geschwisterliche Welt zu schaffen, sei zuerst nicht eine ökonomische oder soziologische Aufgabe, sondern eine theologische Herausforderung. Es gelte, allen Menschen die Präsenz Gottes vor Augen zu führen, so der Kölner Erzbischof. Er äußerte sich im bundesweiten Auftaktgottesdienst zum "Monat der Weltmission" des Internationalen katholischen Missionswerks missio. "Erst wenn man weiß, dass es einen gemeinsamen Vater aller Menschen gibt, ist auch die Geschwisterlichkeit aller Menschen keine bloße Idee mehr", sagte Meisner weiter. So sei die Proklamation der Französischen Revolution von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit ein Traum geblieben, weil man damit Gott, den Vater, abgeschafft habe. Der Christ sei gesandt, den sich selbst, Gott und den Mitmenschen entfremdeten Menschen zu beheimaten, indem er ihm die Botschaft von Gott verkünde, sagte Meisner. "Das ist nicht nur in der Dritten Welt notwendig, sondern das braucht unser altgewordenes, armes Europa notwendig." Das Leben der christlichen Gemeinschaft dürfe nicht einer Thermosflasche gleichen, "die alle Wärme aufspeichert, damit ja nichts nach außen abgestrahlt wird". Die Welt brauche nichts nötiger als die Botschaft von Gott, betonte der Kardinal.

 

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