In der Christmette hat der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki ein persönliches Wort an die Gemeinde gerichtet. Im Wortlaut:
"Zu den Sorgen, die Sie alle durch Corona ohnehin schon haben, haben wir, habe ich leider noch eine Bürde hinzugefügt. Was die von sexueller Gewalt Betroffenen und Sie in den letzten Tagen und Wochen vor Weihnachten im Zusammenhang mit dem Umgang des Gutachtens zur Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt in unserem Erzbistum, was sie an der Kritik darüber und insbesondere auch an der Kritik an meiner Person ertragen mussten.
Für all das bitte ich Sie um Verzeihung. Und ich bitte ebenso um Verzeihung dafür, dass Sie in der Folge unsere Priester, alle unsere pastoralen Dienste und insbesondere und vor allem die Menschen in unseren Gemeinden und Verbänden, die sich zum Wohl unserer Kirche einsetzen, dieser Kritik, die dem Erzbistum und insbesondere aber auch mir gilt mit ausgesetzt sind: Das alles tut mir aufrichtig und von Herzen leid. Ich habe Ihnen vor zwei Jahren mein Wort gegeben, dass wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln die Vorgänge aufklären und auch Verantwortliche benennen werden. Ich habe Ihnen versprochen, dass wir dies ungeschönt und ohne falsche Rücksichten tun. Ich stehe weiterhin zu diesem Wort, auch wenn dies öffentlich gerade anders gesehen und angezweifelt wird. Im März liegt das unabhängige Gutachten vor und ich bitte Sie herzlich und aufrichtig. Haben Sie bis dahin noch ein wenig Geduld und auch das weiß ich, wie schwer das vielen ist, das notwendige Vertrauen in unser sehr komplexes Vorgehen. Wir wollen Aufklärung und Aufarbeitung. Das sind wir vor allem jedem einzelnen Betroffenen schuldig.