domradio.de übertrug am fünften Sonntag der Osterzeit das Pontifikalamt aus dem Kölner Dom zur Eröffnung der Renovabis-Pfingstaktion mit Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki, Erzbischof Stanisław Budzik, Weihbischof Volodymyr Hruca und weiteren Gästen aus Mittel-, Ost- und Südosteuropa. Auf die fehlenden Zukunftsperspektiven der Menschen in diesen Ländern hat der Kölner Erzbischof in seiner Predigt hingewiesen.
Versagen ganzer Gesellschaften
Wenn Heranwachsende sich bei sich Zuhause von der Generation ihrer Eltern und Großeltern oder auch von "der Politik" im Stich gelassen fühlten, dann sei dies eine dramatische Ansage – eigentlich sogar der Vorwurf des Versagens ganzer Gesellschaften, betonte der Kardinal. Diese Migranten seien die Verlierer des Systemwechsels, der Transformationsprozesse in den Ländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas.
Hilfe in der Heimat und vor Ort
So habe es sich Renovabis zur Aufgabe gemacht, gesellschaftliche und kirchliche Partner vor Ort durch entsprechende Projekte in Schulen, Berufsbildungseinrichtungen, Migrations- und Rückkehrerberatungen zu unterstützen. "Es geht darum, Perspektiven für möglichst viele Menschen zu schaffen", betonte Woelki. "Denn nur, wenn Menschen eine Perspektive haben, kehren sie zurück oder bleiben von Anfang an dort, wo sie ihre Heimat haben."
Vor Ausnutzung schützen
Aber nicht nur in den Herkunftsländern sei Renovabis aktiv. "Es geht auch darum, die Weise zu verändern, wie wir hier in Westeuropa mit osteuropäischen Arbeitskräften umgehen", mahnte der Kölner Erzbischof. Hier seien sie oft in ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen in Großmärkten, Schlachthöfen oder auf Baustellen anzutreffen. "Davor und auch vor Gewalt müssen sie geschützt werden", forderte der Kölner Erzbischof.