"Die Pfaffen sollen beten, nicht regieren!" – Pünktlich vor dem Evangelischen Kirchentag in Dortmund, bei dem die AfD nicht erwünscht ist, haben sich die Parteivorstände der AfD von Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen klar positioniert. Die Kirche solle endlich wieder das Evangelium verkünden und sich doch bitteschön aus der Politik heraushalten. Ob die Herren Parteifunktionäre jemals die Bibel gelesen haben? Das Evangelium ist alles andere als unpolitisch! Die Worte Jesu sind radikal:"Liebet Eure Feinde! Tut jenen gutes, die Euch hassen!" Höcke und Co. – schon mal gehört, dass Jesus gesagt hat, "wer Fremde aufnimmt, der nimmt mich auf"? Der AfD, die mit der Angst vor Fremden ihre Stimmen sammelt, passt diese Botschaft Jesu natürlich nicht. Fremdenfeindlichkeit, Aus- und Abgrenzung, Hass- und Angstschüren sind aber nie und nimmer die Sache Jesu. Gleich 365mal steht in der Bibel: "Habt keine Angst – ich bin bei Euch!"
Auch der AfD-Vorwurf, die Kirchenoberen machten mit den jeweils Herrschenden immer gemeinsame Sache und hätten ihr Kirchenvolk längst aus dem Blick verloren, greift nun wirklich nicht. Schon vergessen, dass es bei der Wende in der DDR doch gerade mutige Kirchenleute waren, die ihre Kirchen für den Protest und das sich auflehnende Volk öffneten? Bekommt Ihr AfD-Oberen überhaupt mit, dass der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bedford-Strohm, sowie die katholischen Kardinäle Marx und Woelki gemeinsam mit dem Papst alles dafür tun, damit Notleidende auf ihrer Flucht nicht ertrinken und das Mittelmeer nicht zum größten Friedhof Europas wird? Nein, die Kirchen machen keine gemeinsame Sache mit den Regierenden, wenn diese die christliche Botschaft der Nächstenliebe vergessen. Aber die Kirchen machen auch keine gemeinsame Sache mit Euch AfD-Bossen, auch selbsternannten Rettern des christlichen Abendlandes. Ihr, die Ihr die Religionsfreiheit mit Füßen tretet und durch Eure Hassbotschaften Menschen abgrenzt, ausgrenzt und Angst schürt, bekommt kein Podium und keinen Platz auf dem Evangelischen Kirchentag. Und das ist gut so!