Der von Bundesinnenminister Horst Seehofer vorgestellte "Masterplan" zur künftigen Asyl- und Migrationspolitik stößt bei Hilfswerken auf scharfe Kritik. Sie vermissen in dem Maßnahmenkatalog ein Bekenntnis zum Schutz von Menschen und sehen vor allem Kinder in Gefahr, die womöglich einen längeren Zeitraum in Sammellagern verbringen müssen.
Das evangelische Hilfswerk "Brot für die Welt" sprach von einem "Debakel für die Humanität". Die Diakonie Deutschland hob hervor, die Herausforderung für die Gesellschaft liege in der Integration der nach Deutschland gekommenen Menschen." Dafür engagierten sich jeden Tag weiterhin Tausende von Haupt- und Ehrenamtlichen. Nun verlören sie die vorbehaltlose Rückendeckung der Politik.
Der Masterplan mit seinen 63 Punkten stellt bereits im Vorwort klar, dass Zuwanderung begrenzt werden muss. Der am Dienstag vorgestellte Plan mit Stand 4. Juli, mit dem Seehofer eine "Asylwende" erreichen will, erläutert den Umgang mit Herkunftsländern, Transitländern, der EU und Deutschland. Darüber hinaus geht es um Grenzen, Asylverfahren, die Integration und die Rückführung.