Wochenkommentar

Licht für kirchliche Dunkelfelder

Die Reihe der schlechten Nachrichten aus dem Bereich der Kirche reißt nicht ab: Hier ein Priester, der Kinderpornos gehortet hat, dort eine kirchlich anerkannte Schule, die geschlossen wird. Hier ein Bistum, das finanziell aus dem Ruder läuft und dort ein Altpapst, der gelogen haben soll. Dass in Köln in der nächsten Woche ein Kardinal vor Gericht um seine Glaubwürdigkeit kämpfen muss, wird leider auch nicht die letzte Hiobsbotschaft aus dem einst so stolzen Erzbistum am Rhein gewesen sein. Kein Wunder, dass man gar nicht mehr hinhören mag. Dass sich inzwischen selbst viele aus dem harten Kern der Kirche frustriert abwenden oder gar den Laden für immer verlassen, verwundert nicht.

Aber da sind auch viele mutmachende Nachrichten, die es leider nicht immer in die ganz große Medienwelt schaffen: Hier die alleinerziehende Mutter, die ukrainischen Kindern beim Deutschunterricht hilft und dort der ehrenamtliche Hospizhelfer, der die Hand der Sterbenden bis ganz zum Schluss hält. Hier die Ordensschwester, die Suppe im Obdachlosenheim verteilt und dort die christliche Jugendgruppe, die für die bedrohte Umwelt ein Benefizkonzert veranstaltet ...  und und und.

Und immer und überall sind die vielen treuen Beter, die in ihren Häusern, auf Friedhöfen und in den Kapellen und Kirchen dieser Welt eine kleine Kerze anzünden, zu nennen. Ein Licht, dass die Dunkelheiten dieser Welt erhellt. Ja, ich kenne kirchliche Dunkelfelder und einige Dunkelmänner. Aber ich kenne viel, viel mehr Mutmacherinnen und Mutmacher, die sich an so vielen Stellen in der Kirche engagieren. Ich bin Gott richtig dankbar für diese glaubwürdigen Kinder des Lichtes, die unsere Welt hell machen.

Ingo Brüggenjürgen

Chefredakteur

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