Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Kardinal Marx, hat einen übertriebenen Nationalismus als "nicht christlich" kritisiert. Natürlich sei jeder Christ für sein Land Patriot, sagte er im DOMRADIO.DE-Interview. Aber eine Überhöhung der eigenen Nation lehnte er ab.
Der Christ sehe alle Menschen als Brüder und Schwestern an. Jesus sei für alle gestorben und habe sich mit allen verbunden. Deswegen gebe es für Christen keine Möglichkeit, Grenzen zu ziehen, sondern grundsätzlich gehörten alle Menschen zusammen, so Marx. Die Kirche habe die Aufgabe, das Sakrament der Einheit zu sein. Er spüre, dass es auch in der Kirche immer unterschiedlichere Positionen gebe, die kaum miteinander vereinbar seien. Daher sei ein offener Dialog alternativlos, sagte Marx.
