Das katholische Hilfswerk Misereor hat vor Gleichgültigkeit gegenüber der Situation von Menschen in Syrien gewarnt. Der tägliche Kampf ums Überleben, gerade jetzt im Winter, werde hier in Europa kaum wahrgenommen, sagte der Freiburger Misereor-Bischof Stephan Burger.
Stattdessen würden schnell Forderungen nach Rückführungen aufgrund angeblich sicherer Gebiete gestellt. Die Misereor-Partner und Mitarbeitenden vor Ort berichteten jedoch über verheerende Zustände in den zerbombten Städten und Dörfern", betonte Erzbischof Burger. Die Menschen hätten alles verloren. Sie seien durch Mangelernährung, schlechte medizinische Versorgung und psychischen Druck geschwächt.
Für Menschen mit chronischen Erkrankungen wie etwa Diabetes gebe es keine Medikamente mehr, unterstrich der Freiburger Erzbischof. Er forderte von der internationalen Gemeinschaft mehr Druck auf den syrischen Machthaber Baschar Al-Assad, damit humanitäre Hilfe zugelassen werde. Misereor kündigte an, auch im kommenden Jahr weiterhin Gesundheitseinrichtungen in Syrien zu finanzieren.