Reportage

Papst Franziskus kommentiert Vorwürfe seines Ex-Botschafters nicht

Papst Franziskus will die Behauptung seines Ex-Botschafters in den USA, schon seit Jahren über den Missbrauchsverdacht gegen Kardinal McCarrick gewusst zu haben, nicht weiter kommentieren. Das Dokument von Erzbischof Carlo Maria Vigano spreche für sich. Das sagte Franziskus auf dem Rückflug von Irland nach Rom. Er werde dazu nichts sagen und vertraue auf die journalistische Kompetenz, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Wörtlich sagte er auf die entsprechende Frage eines Journalisten zu dem Dossier: "Lesen Sie es selbst aufmerksam und bilden Sie sich ein eigenes Urteil."

In dem zuvor veröffentlichten Memorandum hatte Vigano schwere Vorwürfe gegen Papst Franziskus erhoben. Der des Missbrauchs beschuldigte frühere Erzbischof von Washington, Theodore McCarrick, sei bereits 2009 oder 2010 von Papst Benedikt XVI. mit einer Strafe belegt worden. Franziskus hätte diese später zurückgenommen. Eine Maßregelung McCarricks durch Benedikt XVI. wurde bisher nie öffentlich bekannt.

Das elfseitige Dokument Viganos enthält auch weitgespannte Behauptungen über homosexuelle Netzwerke und Korruption in der Kirchenleitung. Der "Washington Post" erklärte Vigano inzwischen, dass das Schreiben tatsächlich von ihm stamme. Er fordert darin den Rücktritt von Franziskus, um allen Kardinälen und Bischöfen, die McCarrick gedeckt hätten, "ein gutes Beispiel" zu geben.

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