Wochenimpuls: Schönen Sonntag sagt Susanne

Wie die Weihnachtszeit endet

Was für ein Tannenbaum-Typ sind Sie? Typ A genießt den Baum an den Feiertagen. In den Tagen nach den Feiertagen hängt Typ A aber dann möglichst flott Sterne, Kugeln und Kerzen wieder ab - und dann raus aus dem Haus mit dem Baum. Tannenbaum-Typ B möchte den Weihnachtsbaum – einmal geschmückt – möglichst lange im Wohnzimmer bewundern. Was „möglichst lange“ bedeutet, ist jedes Jahr Anlass für muntere Diskussionen. Denn es schließt die Frage mit ein, wann die Weihnachtszeit endet.

Lange Zeit endete die Weihnachtszeit an Mariä Lichtmess am 2. Februar, 40 Tage nach Weihnachten. Damit stand auch der Christbaum bis zum 2. Februar in der Stube.

Nach dem II. Vatikanischen Konzil wurde die Weihnachtszeit mit der Liturgiereform 1969 verkürzt. Offiziell endet die Weihnachtszeit in der katholischen Kirche seither am Sonntag nach dem 6. Januar, also am Sonntag nach Heilige Drei Könige. Dieser Sonntag nach dem 6. Januar ist dieses Jahr heute. Das Markusevangelium erzählt von der Taufe Jesu.

Mit dem Fest „Taufe des Herrn“ endet heute also offiziell die Weihnachtszeit. Und etwas Neues beginnt: Das öffentliche Wirken Jesu bis hin zu seiner Auferstehung.

Zurück zu den Christbäumen. Wer seinen Baum bis zum Ende der Weihnachtszeit stehen lassen möchte, schmückt ihn also erst heute ab. Wichtiger als die Frage, wann der Baum abgeschmückt wird, finde ich aber die Frage: wie? Machen Sie doch vielleicht auch mal das Einpacken der Kerzen, der Kugeln und der Sterne zu einem kleinen Fest, vielleicht gemeinsam mit allen aus der Familie, die Lust haben.

Eine gute Gelegenheit, sich nochmal an die Feiertage zu erinnern, über Weihnachten zu reden oder auch über den Schmuck selbst. Vielleicht haben die Strohsterne ihre eigene Geschichte oder die Kugeln? Beim Schmücken ist oft noch jede Menge sonst zu tun. Beim Abschmücken kann man sich mehr Zeit lassen, die Kerzen und Sterne ganz behutsam und bewusst wieder in ihre Kisten packen und so das Weihnachtsfest ausklingen lassen.

Es gibt auch den Brauch des „Baumaussingens“. Das jüngste Familienmitglied darf sich ein Weihnachtslied wünschen, das alle Familienmitglieder gemeinsam unter dem Baum singen. Die Sehnsucht, die Hoffnung dieses Festes konzentriert sich noch einmal in einem Weihnachtslied. Viel Freude beim Singen, an das man sich das ganze kommende Jahr erinnern wird.

Schönen Sonntag!

Ihre Susanne Becker-Huberti

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