Reportage

Schwere Vorwürfe nach Pilger-Desaster in Mekka

Angesichts der Berichte über Hunderte Hitzetote bei der diesjährigen Wallfahrt nach Mekka wächst die Kritik an Saudi-Arabien. Bei den Toten in Mekka handele sich um ein Versäumnis der Regierung, sagte Landesexpertin Madawi al-Rasheed der Berliner tageszeitung. Laut Berichten sollen bei Temperaturen von bis zu 51 Grad Celsius an die 900 Menschen gestorben sein. Offizielle Angaben dazu gibt es bislang nicht.

Das Königreich nehme den Klimawandel nicht ernst. Zwar sei der Klimawandel ein globales Problem, aber bei den Vorbereitungen für den Haddsch habe man die Tatsache offensichtlich nicht berücksichtigt, dass die Temperatur heutzutage bei 50 Grad liegen kann, wenn die Pilgerzeit in den Sommer fällt, al-Rasheed. Als Grundproblem bezeichnete die Wissenschaftlerin eine Kommerzialisierung der Wallfahrt nach Mekka, die als eine der fünf Säulen des Islam zu den religiösen Pflichten von Musliminnen und Muslimen zählt. Al-Rasheed forderte einen Rat der muslimischen Länder, der die Wallfahrt koordiniert. Allerdings wolle Saudi-Arabien die prestigeträchtige Kontrolle über die Pilgerfahrt nicht teilen.    Bilder, Videos, Regieanweisung
 

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