In der Debatte um Christen in der AfD hat sich der Dresdner Bischof Timmerevers gegen pauschale Richtlinien gewandt. Eine deutliche Ansage, ob Katholiken der AfD angehören dürften, würde ihm schwerfallen, sagte er im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur. Das müsse man im Einzelfall sehen, so der katholische Oberhirte. In der vergangenen Woche vertrat der evangelische Berliner Bischof Dröge die Auffassung, Christen hätten in der AfD «nichts verloren». Die mitteldeutsche Landesbischöfin Junkermann hatte sich zuvor gegen eine pauschale Ausgrenzung kirchlich engagierter AFD-Mitglieder gewandt. Wie Junkermann betonte Timmerevers, jeder in der AfD oder bei Pegida engagierte Christ stehe vor der Frage, ob er das mit seinem Gewissen vereinbaren könne. Wer das christliche Menschenbild von der Würde aller Menschen grundsätzlich in Frage stelle, spreche für sich selbst ein Urteil. Wer wie AfD und Pegida das christliche Abendland verteidigen wolle, dürfe niemand wegen seiner Hautfarbe oder seiner Religion ausgrenzen. Es seien aber die Zeiten vorbei, dass die Kirchen eindeutige Wahlempfehlungen geben würden, so der Bischof. Er vertraue auf die Fähigkeit der Bürger, «aus ihrem Gewissen heraus die richtige Wahl zu treffen». Zu den Initiatoren zählen neben dem Deutschen Kinderhilfswerk die Nationale Armutskonferenz, die Arbeiterwohlfahrt, die Diakonie, der Deutsche Kinderschutzbund, der Verband Alleinerziehender Mütter und Väter sowie das Zukunftsforum Familie.
Timmerevers gegen Pauschalurteile
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