Was für arme Menschen! Was für ein gebeuteltes Land! Myanmar in Südostasien. Gemeinsam mit unserem Partner Bistum Tokio pflegt unser Kölner Erzbistum seit einigen Jahren eine besondere Beziehung mit der Ortskirche in Myanmar. Erst Bürgerkrieg mit niedergebrannten Kirchen, jetzt das Erdbeben mit tausenden Toten und wieder brennen Kirchen. Trotzdem bomben die Militärs, bomben einfach weiter. Hinein in die Not der Menschen, die alles verloren haben. Pfarrer Henry – Diözesansekretär und Mitglied des Notfallrettungsteam der Erzdiözese Mandalay schreibt uns: "Ich sende einen Bericht mit Fotos, die die aktuelle Situation in Mandalay nach dem Erdbeben zeigen. Die Lage ist derzeit sehr schlimm. Es gibt keinen Strom. Die Internetverbindung ist extrem instabil. Die Menschen brauchen humanitäre Hilfe wie..." . Und dann bricht die Mail ab.
Pater Augustine Win Mynt – Projektkoordinator des Erzbistums Mandalay schreibt uns: "Wir alle schlafen auf der Straße. Viele sind gestorben und viele wurden verwundet. Wir versuchen, so gut wir können, auf die Bedürfnisse wie Nahrung, Wasser usw. zu reagieren. Unsere Büros sind völlig zerstört. Das Priesterzentrum und das Haus des Bischofs sind teilweise beschädigt. Es ist schwierig, Wasser zu bekommen. Wir brauchen viele Gebete."
Gebete - und medizinische Versorgung. Gebete - und Wasser. Gebete - und ein Dach über dem Kopf. In einer Zeit, in der sich die Führer der großen Nationen der Welt darin übertrumpfen, immer weniger zu spenden, hängt es an uns. Wir Menschen sind Gottes Kinder und sollten wie Brüder und Schwestern den Notleidenden zur Seite stehen. Das Erzbistum Köln hat 300.000 Euro Soforthilfe zur Verfügung gestellt. Was können wir tun? Helfen wie der barmherzige Samariter eben z. B. in Form von Spenden. Und wir können das tun, um das uns Pater Augustine Win Mynt gebeten hat: Beten. Beides werde ich tun.
Ihr
Rainer Woelki
Erzbischof von Köln