"Noch ist Weihnachten nicht ganz verklungen, da wirft bereits das nächste große Ereignis seinen Schatten voraus: Das Heilige Jahr 2025. Die Idee dafür geht zurück auf Papst Bonifaz VIII., der erstmals im Jahre 1300 ein solches Pilgerjahr ausgerufen hat. Papst Paul II. hat dann 1470 festgelegt, dass alle 25 Jahre ein solches stattzufinden habe. 2025 steht es unter dem Leitwort „Pilger der Hoffnung“ und greift damit ein zentrales Thema von Papst Franziskus auf.
Die Stadt Rom erwartet rund 45 Millionen Pilgerinnen und Pilger und heißt sie mit Gottesdiensten, Konzerten und anderen kulturellen Veranstaltungen willkommen. Zu den Grundelementen eines Heiligen Jahres gehört eine Wallfahrt nach Rom und dort - neben dem Empfang der Sakramente und der damit verbundenen Bereitschaft zu Umkehr und Erneuerung - auch das Durchschreiten einer der heiligen Pforten der vier Patriarchalbasiliken, also denen des Petersdoms, der Kirche Santa Maria Maggiore, St. Paul vor den Mauern sowie der Laterankirche.
Natürlich feiern wir das Heilige Jahr auch in unseren Diözesen. Am Montag werde ich es hier bei uns im Kölner Dom für unser Erzbistum im Rahmen der ersten europäischen Seek-Konferenz mit etwa 800 jungen Menschen eröffnen. Nahezu zeitgleich findet die - wie jedes Jahr - auch in den USA statt. 20.000 junge Leute haben im Januar dieses Jahres in Saint Louis daran teilgenommen. Und nun also erstmals bei uns in Europa und dann auch noch in Köln.
Ziel dieser Konferenz ist es, in einigen gemeinsamen Tagen voller Gebet, Gemeinschaft und zahlreichen Vorträgen junge Menschen in die Begegnung mit Christus zu führen und sie im Glauben zu stärken sowie sie auszurüsten für die Weitergabe des Glaubens. Ich jedenfalls freue mich riesig auf diese Tage mit all ihren Begegnungen, weil sie für mich ein starkes Zeichen der Hoffnung sind. Denn sie geben Zeugnis davon, dass Gott auch in unseren Tagen gegenwärtig ist und es möglich ist, junge Menschen mit auf eine Reise zu Christus zu nehmen.
Ja, unser Glaube ist herausfordernd, aber auch bereichernd und er schafft eine echte und wahre Gemeinschaft und damit die Erfahrung: Ich bin nicht allein. Kann man ein neues Jahr schöner als in diesem Sinne beginnen?
Ihr
Rainer Woelki
Erzbischof von Köln"