Am Ostermontag werden in der Lesung und dem Evangelium zwei Texte mit ähnlichem Inhalt gegenübergestellt: Der Brief des Paulus an die Korinther und die Emmausgeschichte aus dem Lukasevangelium. Die Bedeutung beider Texte betonte und verglich Weihbischof Rolf Steinhäuser in seiner Predigt.
Der Paulusbrief sei ungefähr 30 Jahre älter und zähle damit zu einem der ersten Texte, der nach Jesu Auferstehung verfasst wurde. Trotzdem wirke der jüngere Text aus dem Evangelium einiges frischer und näher an den Ereignissen, das sei auch verständlich, da es in dieser Zeit zum ersten Mal darum gegangen sei, die Geschichte an die nächste Generation weiter zu tragen.
"Zeitlos aktuell" nennt der Weihbischof die Geschichte der beiden Jünger, die traurig über den Tod Jesu in das Dorf Emmaus wandern, und dabei ohne ihr Wissen vom Auferstandenen begleitet werden. Ihre Enttäuschung und ihren Frust könne man auch mit der Stimmung vieler Christen der heutigen Tage vergleichen. Jesus wähle hier den gleichen Ansatz, den auch ein Seelsorger oder eine Therapeutin anwenden würde, so Steinhäuser: Aufmerksam zuhören.
Das sei genauso unser Auftrag heute als Kirche, die Menschen mit ihrer Enttäuschung ernst nehmen. "WIr müssen ihren Frust ertragen." Erst dann könne ihr Glauben wieder Feuer fangen.