Ein Drittel der zerstörten religiösen Gebäude seien buddhistische Klöster und Pagoden, aber auch 19 Kirchen und andere christliche Gebäude seien darunter. "Je heftiger die Kämpfe werden, desto mehr schwindet der allgemeine Respekt vor religiösen Stätten", beklagte der Präsident des Hilfswerks, Thomas Heine-Geldern, am Dienstag in München.
"Jedes Haus, jedes Kloster, jeder Tempel oder jede Kirche, die vom Regime bombardiert werden, ist ein Angriff auf die Identität und den Zusammenhalt der Gemeinschaft", fügte er hinzu. Die Lage werde "immer schlimmer".
Katholische Pfarreien aufgegeben
Als besonders dramatisch beschrieb Heine-Geldern die Situation in den Verwaltungsbezirken Chin, Kayah und Karen, wo viele Christen lebten. Mindestens 16 katholische Pfarreien hätten aus Sicherheitsgründen aufgegeben werden müssen. "Viele Priester und Ordensleute haben ihre Gemeindemitglieder begleitet und im Dschungel oder in abgelegenen Gebieten Schutz gesucht." Den Vertriebenen fehle es am Nötigsten wie Lebensmittel, Decken, Brennholz oder Medikamenten. Die psychische und physische Belastung für Priester, Ordensleute und freiwillige Helfer sei enorm.
Dem Hilfswerk zufolge gehören rund acht Prozent der etwa 55 Millionen Einwohnern Myanmars einer christlichen Glaubensgemeinschaft an, ein bis zwei Prozent der Bevölkerung sind demnach katholisch.