15 Prozent weniger Katholiken in NRW seit 2011

Weniger Mitglieder, aber mehr Kirchensteuern

Die Kirchenmitgliederzahl sinkt seit vielen Jahren. Gleichzeitig stiegen lange Zeit die Kirchensteuereinnahmen. Doch auch da ist eine Trendumkehr erkennbar. In NRW ist die Zahl der Katholiken von 2011 bis 2022 um 15 Prozent gesunken.

Symbolbild Kirchenaustritt / © 	Julia Steinbrecht (KNA)
Symbolbild Kirchenaustritt / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Die Mitgliederzahlen der Evangelischen Kirche sanken im gleichen Zeitraum um knapp 18 Prozent, wie das Statistische Landesamt am Mittwoch in Düsseldorf mitteilte. Die Zahlen stammen aus dem Zensus 2022 im Vergleich zum Zensus 2011.

Rund 6,1 Millionen Menschen in Nordrhein-Westfalen (NRW gehörten demnach 2022 der römisch-katholischen Kirche an. Das entspricht einem Anteil von 34 Prozent an der Gesamtbevölkerung. Etwa 3,9 Millionen und damit rund 22 Prozent der Bevölkerung waren evangelisch.

Die katholischste Gemeinde war Heek im Münsterland, hier gehörten rund 77 Prozent der katholischen Kirche an. Die evangelischste Gemeinde war Erndtebrück im Kreis Siegen-Wittgenstein, wo zwei Drittel der evangelischen Kirche angehören.

Weniger Mitglieder, mehr Kirchensteuer - bis jetzt

Während die Mitgliederzahlen sanken, stiegen bis 2022 die Einnahmen durch die Kirchensteuer: Die katholischen (Erz-)Bistümer verzeichneten demnach einen Anstieg von über 40 Prozent auf 2,06 Milliarden Euro. Die evangelischen Landeskirchen verbuchten ein Plus von rund 23 Prozent auf 1,16 Milliarden Euro. Im vergangene Jahr seien die Kirchensteuereinnahmen hingegen um 5,5 Prozent (katholisch) und 7,2 Prozent (evangelisch) gesunken.
 

Kirchensteuer

In Deutschland ist die Kirchensteuer eine gesetzlich festgelegte Abgabe der Kirchenmitglieder an ihre Religionsgemeinschaft. In der Regel beträgt sie neun Prozent der Lohn- oder Einkommensteuer, in Baden-Württemberg und Bayern acht Prozent. Sie wird auch auf Kapitalerträge erhoben. Rentner und Pensionäre zahlen Kirchensteuer nur, wenn sie Einkommensteuer zahlen.

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Quelle:
KNA