Die Kirchensteuererträge stiegen in dem Jahr trotz rückläufiger Mitgliederzahlen um 3,6 Prozent auf 261 Millionen Euro. Zur Begründung verwies der scheidende Finanzchef Joachim Eich auf die Konjunktur und die niedrige Arbeitslosenzahl. Auch 2019 sei mit einem Einnahme-Plus bei der Kirchensteuer zu rechnen, aber nur von rund 2 Prozent.
Gute Basis für Veränderungsprozess
Generalvikar Andreas Frick sprach von einer "soliden finanziellen Basis". Diese ermögliche es, den bevorstehenden Transformationsprozess umzusetzen. Die Diözese will sich in der Seelsorge neu aufstellen und hat dazu den Beratungsprozess "Heute bei dir" gestartet. Die Empfehlungen von 13 Arbeitsgruppen würden derzeit in den diözesanen Gremien diskutiert, so Frick. Vom Jahresüberschuss kämen jeweils 7 Millionen Euro den Kirchengemeinden und der Risikovorsorge zugute. Eine Million Euro fließe in die Caritas-Rücklage.
Eich erwartet nach eigenen Worten in den kommenden Jahren sinkende Erträge und steigende Aufwendungen. Für 2018 verzeichnete die Diözese Ausgaben von 347 Millionen Euro. Davon entfielen rund 18 Prozent auf Finanzaufwendungen und die Sicherung der Altersversorgung. Das Eigenkapital gibt das Bistum mit 441 Millionen Euro an, 16 Millionen Euro mehr als 2017. Die Bilanzsumme beläuft sich auf 849 Millionen Euro (2017: 808 Millionen Euro).
Defizit hat Rücklagen aufgezehrt
Frick nannte es eine Herausforderung, angesichts der Missbrauchsskandale Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen. "Wir müssen eingestehen, dass Fehlverhalten und unangemessene Machtstrukturen Vertrauen zerstört haben", so der Generalvikar. Entsprechend setze das Bistum auf Prävention. Von 2012 bis 2018 hätten 40.000 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter an entsprechenden Schulungen und weitere 2.000 Personen an Vertiefungskursen teilgenommen. Dem Bistum, das fast 400 Körperschaften umfasse, lägen inzwischen 250 Schutzkonzepte vor.
Das Domkapitel verzeichnete Erträge von rund 6 Millionen Euro. Die Aufwendungen lagen 875.000 Euro über den Einnahmen. Das Defizit habe die Rücklagen aufgezehrt, so Dompropst Rolf-Peter Cremer. Er sprach von der Notwendigkeit, zusätzliche Sponsoren für den Dom zu gewinnen, vor allem auch unter jungen Menschen.