Vor dem Substituten des Staatssekretariats als Vertreter des Papstes, Erzbischof Edgar Pena Parra, schworen sie "treu, redlich und ehrenhaft zu dienen, dem regierenden Papst Franziskus und seinen rechtmäßigen Nachfolgern".
Empfang bei Papst Franziskus
Papst Franziskus hatte seine Schutztruppe und deren Angehörige am Samstagmittag im Vatikan empfangen. Dabei hob das katholische Kirchenoberhaupt den lebendigen familiären Charakter der ältesten Armee der Welt hervor. Wie in einer Familie bereicherten die Älteren mit ihren Erfahrungen die Jungen. Diese wiederum lehrten die Älteren Offenheit und Enthusiasmus. Zudem erinnerte er die Gardisten an das religiöse Element ihrer Aufgabe. So sollten sie während eines ruhigeren Wachdienstes auch mal in der Bibel lesen oder über geistliche Texte nachdenken.
Hauptaufgabe der Schweizergarde ist, über die Sicherheit der Person und der Residenz des katholischen Kirchenoberhaupts zu wachen. Zudem begleiten Gardisten den Papst auf Reisen, kontrollieren die Eingänge zum Vatikanstaat und nehmen Ordnungs- und Ehrendienste wahr.
Vereidigung jährlich am 6. Mai
Die 23 am Samstag bei sommerlichem Wetter vereidigten Hellebardiere stammen aus 15 verschiedenen Kantonen der Schweiz - jeweils drei aus Wallis, Graubünden und Freiburg. Ihren Eid legten zwölf auf Deutsch, sieben auf Französisch, zwei jeweils auf Italienisch und Rätoromanisch ab. Während ihrer mindestens 26-monatigen Dienstzeit sind sie Bürger des Vatikanstaates.
Für die Schweizer Bischofskonferenz nahm ihr Vorsitzender, der Basler Bischof Felix Gmür teil. Auch der Schweizer Kurienkardinal Kurt Koch war anwesend, ebenso der deutsche Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller.
Die Vereidigung der Gardisten findet jährlich am 6. Mai statt. Dies geschieht in Erinnerung an 147 Schweizergardisten, die an diesem Tag im Jahr 1527 bei der Plünderung Roms durch deutsche und spanische Söldner getötet wurden. Die restlichen Gardisten hatten den damaligen Papst Klemens VII. in die Engelsburg in Sicherheit gebracht. Am Abend vor der Vereidigung legen die Gardisten traditionell eine Kranz im Gedenken an die vor knapp 500 Jahren gefallenen Kameraden nieder.