30.000 junge Menschen zum Taizé-Jugendtreffen erwartet

Wenn der Geist des Friedens leuchtet

Die viertägige Veranstaltung unter dem Motto "Pilgerweg des Vertrauens auf der Erde" will Jugendliche ermutigen, sich in ihrer Ortskirche als auch in den Städten und Gemeinden einzubringen. DOMRADIO.DE überträgt täglich aus Straßburg.

Nacht der Lichter (KNA)
Nacht der Lichter / ( KNA )

Es solle eine Gemeinschaft sichtbar werden, "die Freundschaft ist", teilte die Communauté von Taizé am Donnerstag in Straßburg mit. Am 28. Dezember sollen zunächst 20.000 Jugendliche aus Europa und anderen Kontinenten zum 36. Europäischen Jugendtreffen anreisen.

Erwartet würden unter anderem 4.500 Polen, 2.600 Ukrainer, 1.400 Italiener, 1.300 Kroaten sowie 1.000 Weißrussen. Zusammen mit den elsässischen und deutschen Gastgebern in der badischen Region Ortenau würden sich dann zusammen mehr als 30.000 Menschen auf den Weg nach Straßburg machen, hieß es.

Grußbotschaften von Franziskus und Ban Ki Moon

In einer Grußbotschaft äußert Papst Franziskus die Hoffnung, dass durch den Glauben "der Geist des Friedens und der Versöhnung des Evangeliums" aufleuchte. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon rief die Teilnehmer auf, sich für das "gemeinsame Ziel des Friedens, der Entwicklung und der Menschenrechte" einzusetzen".

"Die, die auf der ganzen Erde Christus lieben, leben in seiner Nachfolge eine umfassende Freundschaft, die Gemeinschaft in Christus", schreibt Frère Alois, Prior der Bruderschaft Taizé, in den "Vier Vorschlägen für 2014". Papst Franziskus habe seine Freude über das Treffen ausgedrückt.

DOMRADIO.DE überträgt aus Straßburg

Vom 28. Dezember bis 1. Januar versammeln sich die Teilnehmer des Jugendtreffens vormittags in mehr als 200 Gastkirchengemeinden beiderseits des Rheins zum Gebet und Austausch. Am 29. und 30. Dezember stünden jeweils etwa zwanzig verschiedene Treffen auf dem Programm. Themen sind unter anderem Arbeitslosigkeit, Menschenrechte, Gerechtigkeit, Ökumene und Mission. domradio.de überträgt täglich die Lichterfeier aus Straßburg in Bild und Ton.

Der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch und der badische evangelische Landesbischof Ulrich Fischer bezeichneten das Jugendtreffen als "ein großes Fest des Glaubens". Das Besondere an der Kommunität Taizé sei, dass Sprachgrenzen überwunden werden und die Brüder mit großer Wertschätzung vor der jeweils anderen Konfession mit den Jugendlichen das Miteinander im Glauben leben, sagten die Bischöfe in einem Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Die Evangelische Landeskirche in Baden und die Erzdiözese Freiburg erwarten als Nachbarregion rund 5.000 der insgesamt 30.000 Teilnehmer, die auf der deutschen Seite in der Ortenau untergebracht werden. Die Communauté de Taizé organisiert die Veranstaltung im Rahmen des "Pilgerwegs des Vertrauens auf der Erde", der von Frère Roger Ende der 1970er Jahre ins Leben gerufen wurde. In den vergangenen Jahren war sie in Rom, Berlin und Rotterdam zu Gast.

Frère Roger: Zerrissenheit überwinden

Die ökumenische Taizé-Bruderschaft wurde in den 1940er Jahren von dem Schweizer Theologen Roger Schutz gegründet. Der damals 25-jährige Pfarrerssohn wollte in der Zeit des Zweiten Weltkriegs "die Zerrissenheit unter den Christen und die Konflikte in der Menschheit" überwinden helfen. Dazu zog er sich am 20. August 1940 in das kleine Dorf Taizé bei Cluny in Südburgund (Frankreich) zurück.

Heute leben in der "Communaute de Taizé" mehr als 100 Brüder aus rund 25 Ländern. Viele arbeiten zudem in den Armenvierteln der Welt. Ihren Lebensunterhalt bestreiten sie mit Einkünften aus ihrer Arbeit.

Sie haben sich zur Ehelosigkeit sowie zu einem Leben in materieller Gütergemeinschaft verpflichtet. Bekanntgeworden ist Taizé durch einprägsame, meditative Lieder, die unter Christen in aller Welt verbreitet sind.

Taizé

Taizé ist ein Symbol der ökumenischen Bewegung. Der Ort im südlichen Burgund ist Sitz einer christlichen Gemeinschaft und wurde zum Treffpunkt für Jugendliche aus aller Welt. Der Bruderschaft gehören rund 100 Männer aus etwa 30 Ländern an, die aus der evangelischen und katholischen Kirche stammen. Von ihnen lebt etwa ein Viertel in kleinen Gemeinschaften in Asien, Afrika und Südamerika. Diese Brüder teilen ihr Leben mit Straßenkindern, Gefangenen, Sterbenden und Einsamen.

Hände beim Taizé-Gebet / © Harald Oppitz (KNA)
Hände beim Taizé-Gebet / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
DR , epd , KNA