Früherer Erzbischof von Juba gestorben

36 Jahre Erzbischof

Der frühere katholische Erzbischof von Südsudans Hauptstadt Juba, Paolino Lukudu Loro, ist am Montag im Alter von 80 Jahren gestorben. Das meldeten lokale Medien unter Berufung auf das Erzbistum.

Pileolus und Birett eines Bischofs / © Cineberg (shutterstock)
Pileolus und Birett eines Bischofs / © Cineberg ( shutterstock )

Lukudu starb demnach in einem Krankenhaus in der kenianischen Hauptstadt Nairobi. Bis zu seiner Emeritierung im Dezember 2019 stand er 36 Jahre an der Spitze der katholischen Kirche in Juba.

Skeptisch gegenüber Friedensprozess

Luduku, der der Ordensgemeinschaft der Comboni-Missionare angehörte, zeigte sich in der Vergangenheit skeptisch gegenüber dem Friedensprozess im Südsudan. Den politischen Akteuren unterstellte er Eigeninteressen. 

Wiederholt bemühte er sich um einen Besuch von Papst Franziskus in dem Bürgerkriegsland. Eine für 2017 erwartete Visite wurde vom Vatikan jedoch ohne Termin verschoben. 

In einer ungewöhnlichen Geste kritisierte Lukudu die Ernennung seines Nachfolgers in Juba, Stephen Ameyu Martin Mulla. Die Entscheidung durch den Vatikan sei für die lokale Kirche "nicht transparent" gewesen.

Südsudan

Papst-Reise in den Südsudan: Menschen warten auf die Ankunft von Papst Franziskus / © Gregorio Borgia/AP (dpa)
Papst-Reise in den Südsudan: Menschen warten auf die Ankunft von Papst Franziskus / © Gregorio Borgia/AP ( dpa )

Das afrikanische Land Südsudan erlangte am 9. Juli 2011 seine Unabhängigkeit vom Sudan und wird deswegen auch als "jüngster Staat der Erde" bezeichnet. Hauptstadt ist Juba. Auf einer Fläche von der ungefähren Größe Frankreichs leben rund zwölf Millionen Menschen. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung liegt bei gerade einmal 17 Jahren.

Die Einwohner gehören einer Vielzahl unterschiedlicher Ethnien an; die größte Gruppe stellen mit 35 Prozent die Dinka. Anders als im muslimisch geprägten Sudan überwiegen im Südsudan die Christen.

Quelle:
KNA