Das ist eine Tradition, die in vielen benediktinischen Klöstern gepflegt wird. Sie dient der Verbindung unter den Klöstern und mit den Menschen, die sich der Gemeinschaft verbunden fühlen. Nun steht der Text und kann zusammen mit vielen Fotos noch diese Woche in Druck gehen…
So ein Jahresrückblick, der dann auch immer in der Gemeinschaft verlesen und gemeinsam bearbeitet wird, ist natürlich auch eine spannende Selbstreflexion. Was haben wir in diesem Kirchenjahr erlebt, unserem ersten vollständigen Kirchenjahr hier in Angermund? Und was bedeutet das für uns?
Und: Wie geht es jetzt weiter? Dazu findet bei uns ab heute Nachmittag bis morgen Mittag unser erster interner Kapitelstag statt. Deshalb fasse ich mich heute auch kürzer als sonst.
Die beiden Wochen seit meinem letzten Bericht am 19. Oktober waren wieder randvoll. Am Tag davor erreichte uns die Nachricht vom plötzlichen Tod eines uns im vergangenen Jahr lieb gewordenen Freundes unserer Gemeinschaft. Er ist im Urlaub mit seiner Frau unerwartet nachts im Schlaf gestorben. Noch am Tag zuvor hatten wir nach der Sonntagsmesse, an der er immer teilnahm, miteinander gesprochen.
Herr Ferdinand Sonnen war als Schreiner und Bestatter in dritter Generation hier in Angermund Teil des "Urgesteins" und dem Katharinenkloster Jahrzehnte lang verbunden. Diese Verbundenheit übertrug er bei unserem Einzug im vergangenen Herbst mit Warmherzigkeit, Großzügigkeit und Kreativität auf uns. Immer mal wieder schellte er unerwartet an der Klosterpforte und hatte eine neue Idee… Nach und nach hat er mit seiner humorvoll-zupackenden und zugleich zurückhaltenden Art die Herzen aller Mitglieder der Hausgemeinschaft erobert.
Bereits lange vor unserer Zeit brachte Herr Sonnen bei der Auflösung der Gräber seiner Eltern die Marienstatute, die darauf stand, ins Kloster. Sie steht hier nun im Innenhof. Gerne erfüllen wir seinen immer wieder geäußerten Wunsch, dass sein Abschied aus dieser Welt hier bei uns im Kloster gefeiert wird.
Wir trauern mit seiner Witwe Elke Sonnen und allen, die ihm nahe standen, und vermissen Ferdinand Sonnen, sind uns aber auch sicher, in ihm einen Fürsprecher mehr im Himmel zu haben.