Wir haben dabei eine neue Tagesordung ausprobiert: Morgens früh war jeden Tag Anbetung vor dem ausgesetzten Allerheiligsten; danach Vortrag und Mittagshore. Zur Eucharistiefeier um 18 Uhr gab es einen weiteren Impuls bzw. eine Homilie.
Wir hatten unseren „Bruder Jan“ gebeten, die Impulse bzw. Vorträge zu übernehmen und er hat uns auf eine großartige und sehr anschauliche Reise in großen Bögen mitgenommen durch zentrale Themen Heilsgeschichte. Es begann mit den beiden Schöpfungsberichten im Buch Genesis und der Rolle des Menschen darin bzw. der Beziehung zwischen Gott und Mensch. Darauf folgte dann der „Sündenfall“ in seinen verschiedenen Varianten (im Paradies, die Sinflut, der Turmbau zu Babel), die Zehn Gebote als Richtschnur für das Leben und deren Beziehung zum Kreuz.
Die Inkarnation wurde am Lied „Es kommt ein Schiff geladen“ anschaulich und die Dreifaltigkeit am Meditationsbild des hl. Nikolaus von der Flue.
Ein weiterer Vortrag war Martha und Maria gewidmet, die keineswegs konkurrierende „Modelle“ sind, sondern in einer jeden von uns integriert werden wollen – eine Integration, die letzlich nur gelingen kann, wenn wir uns „mit Gott überkleiden“ lassen.
Das Wort Gottes als Zugang zum Glauben und der Sturm auf dem See rundeten schließlich die Woche ab, und wir füllten gemeinsam das Kissen mit allem, was es braucht, um in den Stürmen des Lebens Ruhe zu finden.
Am Samstag erneuerten wir in der Mittagsmesse unsere Profess. Am Nachmittag segneten wir dann alle zusammen jeden Raum unseres Klosters. Weil wir alle krank waren und Sr. Clara bei ihrer kranken Mutter, haben wir diesen Segen, der in der Regel am 1. Advent stattfindet auf das Exerzitienende verschoben.
Bei einem gemütlichen und köstlichen Abschluss der Exerzitien durften wir dann auch noch Jans Kochkünste genießen – ein Vorgeschmack auf Ostern 😉, aber schließlich sind die Sonntage ja von der Fastenzeit ausgenommen 😊… Dankbar und gestärkt gehen wir nun weiter!