Schon die Wortwahl ist eine Herausforderung. Nennt man den 500. Jahrestag der Reformation ein "Jubiläum"? 'Jubiläum' kommt von Feiern, und man kann kein Ereignis feiern, dass zu Kirchenspaltung und zum 30-jährigem Krieg geführt hat. Nennt man es 'Gedenken', dann wirkt es etwas steril. Geeinigt haben sich evangelische und katholische Kirche auf den Begriff "Christusfest 2017" und das wird ökumenisch begangen.
Die Eröffnung am 31.10.2016 wird Geschichte schreiben. Am Geburtsort des Lutherischen Weltbundes, dem schwedischen Lund, wird das Lutherjahr begonnen, gemeinsam mit Papst Franziskus. Es laden nicht die Protestanten die Katholiken ein, sondern Protestanten und Katholiken laden gemeinsam die Welt ein.
Einer der Höhepunkte wird Ende Mai der Deutsche Evangelische Kirchentag. Auf den Wiesen vor der Lutherstadt Wittenberg werden hunderttausende von Christen erwartet zum großen Abschlussgottesdienst. Unter Umständen könnte das sogar der größte evangelische Gottesdienst der Geschichte werden.
In domradio "Das Thema" widmen wir uns zwei Stunden dem "Christusfest" und seinen ökumenischen Aspekten. Wir reisen sowohl nach Wittenberg als auch in den Vatikan, und sprechen mit den Entscheidungsträgern. Wir fragen nach: Was kann ein Katholik vom Jahr 2017 erwarten? Wird Papst Franziskus vielleicht doch noch nach Deutschland kommen? Und wie weit sind Katholiken und Protestanten noch von der sichtbaren Einheit der Christen entfernt?