56. Wochenbericht

Wir sind jetzt zwei Jahre in Angermund

Am Sonntag, den 8. September waren es genau zwei Jahre seit unserer Ankunft hier in Angermund. Kaum zu glauben, was alles in dieser Zeit geschehen ist, wie viel in zwei Jahre hineinpasst! Es ist, als wären wir schon immer hier.

Sr. Tabita in einem afrikanischen Kanga / © Sr. Emmanuela (privat)
Sr. Tabita in einem afrikanischen Kanga / © Sr. Emmanuela ( privat )

Und zugleich ist da das Gefühl, es wäre erst gestern gewesen…

Längst haben wir hier im Katharinenkloster unseren ganz eigenen Stil monastischen Lebens entwickelt. Kluge, gründungserfahrene Menschen hatten uns vorab gesagt, dass sich eine neue Gemeinschaft oft schnell entwickelt und sehr bald ein ganz anderer, eigener "Stil" entsteht, andere Akzente gesetzt werden, als die Gründerinnen es aus dem Gründungskloster kannten.

Segen nach der Oblation / © Sr. Emmanuela (privat)
Segen nach der Oblation / © Sr. Emmanuela ( privat )

Hier ein kleines Fazit:

  • Wir haben uns als Schwestern ganz neu und tiefer kennengelernt, sind an vielen Herausforderungen gewachsen und auch als Gemeinschaft zusammengewachsen. Wir haben längst unsere Identität als Konvent des Katharinenklosters gefunden.

  • Und, ehrlich gesagt: So klar wie jetzt habe ich noch nie das typisch benediktinische Gelübde der Stabilitas gelebt, das beständige und beharrliche an einem Ort in einer Gemeinschaft Präsent-Sein. Die zunächst ungewohnt kleine Gemeinschaft hat uns neue gemeinsame Formen entwickeln lassen z.B. für Erholungszeiten.

  • Seit ich im Kloster bin, habe ich mich auch noch nie den Menschen so nahe gefühlt wie heute. Und das geht nicht nur mir so. Wir haben viel darüber nachgedacht und gesprochen, wie das kommt, und meinen, dass es zusammenhängt mit unserem außergewöhnlichen Monasterium, aber auch mit der spirituellen Dichte des Ortes und dem starken Echo der Menschen, die zu uns kommen. Irgendwie sind da „Mauern gefallen“, die ich zuvor gar nicht wirklich wahrgenommen hatte.

  • Dreh- und Angelpunkt unseres klösterlichen Lebens ist die Gottesdienstgemeinschaft, vor allem an Sonn- und Feiertagen, die wir froh und dankbar mit so vielen Menschen teilen dürfen. Damit verbunden ist eine vielfältige Unterstützung, die wir erfahren dürfen.

  • Wir haben von der Gestaltung der großen liturgischen Feste, dem Haussegen, über Exerzitien oder die Verteilung der liturgischen Dienste bis zu unseren Kapiteln neue Abläufe und „Riten“ entwickeln. Es ist an der Zeit, die Arbeit an einem eigenen "Angermunder Rituale" aufzunehmen. Die Anbetungszeiten an unseren Reparationstagen sind ein wichtiger stiller Mittelpunkt unseres Lebens und wir hoffen bald soweit zu sein, dass das täglich möglich ist.

  • Die erste Gruppe der StipendiatInnen des KAAD hat bei uns einen tiefen Eindruck hinterlassen: Dieses geschwisterliche Miteinander ohne jeden Rassismus oder Nationalismus, dieses Gemeinsam-auf dem-Weg-Sein im selbstverständlichen Akzeptieren aller anderen lässt Hoffnung wachsen für eine friedvolle, geschwisterliche Zukunft der Menschheit. Wir werden Miteinander verbunden bleiben!

  • Last, not least ist es eine unverfügbare Gnade, dass sich ein Wachstum unserer Gemeinschaft abzeichnet…

Der Chor aus Wittlaer / © Sr. Emmanuela (privat)
Der Chor aus Wittlaer / © Sr. Emmanuela ( privat )

Und natürlich war auch sonst wieder richtig viel los: Der Chor aus Wittlaer hat uns besucht und die Eucharistiefeier am Samstag den 31. August mitgestaltet, die dadurch zu einem echten Genuss für Ohren und Herz wurde.

Am Freitag, den 6. September fand in unserer Klosterkirche das Gründungskonzert der Vereins Angermunder Musikleben e.V. statt, bei dem vor vollen Bänken u.a. Kinder der örtlichen Friedrich-Spee-Grundschule und der Chor einer koreanischen Gemeinde sangen. Die Begeisterung des Publikums beim fast zweistündigen Konzert ließ zeitweise geradezu die Wände wackeln…

Abendessen mit den Studenten / © Sr. Emmanuela (privat)
Abendessen mit den Studenten / © Sr. Emmanuela ( privat )

Samstag, den 7. September entdeckten wir – geradezu erstaunt – dass es räumlich möglich ist, dass bei uns sechs verschiedene Gruppen zu Mittag essen, ohne sich gegenseitig zu stören: die TeilnehmerInnen des Kräuterworkshops von Sr. Clara, eine 20köpfige Kfd-Gruppe, unsere Studenten, drei angehende Lehrerinnen, der Besuch unseres neuen Oblaten und wir…

Jan auf Wallfahrt / © Sr. Emmanuela (privat)
Jan auf Wallfahrt / © Sr. Emmanuela ( privat )

Jan war in den letzten Tagen auf Wallfahrt nach Flüeli und hat uns in Bildern daran teilnehmen lassen.

Was hängt denn da? / © Sr. Emmanuela (privat)
Was hängt denn da? / © Sr. Emmanuela ( privat )
Kloster Engelberg / © Sr. Emmanuela (privat)
Kloster Engelberg / © Sr. Emmanuela ( privat )
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