59. Wochenbericht

"Schaut auf und erhebt Eure Häupter! Eure Erlösung ist nah!" (Lk 21,28)

Wie viele Menschen in extremen, bedrohlichen, ausweglosen Lebenssituationen schreien innerlich oder laut nach Erlösung! Unser adventliches Beten will sich mit diesen Stimmen vereinen und all das vor das Angesicht Gottes tragen…

Jungenschola aus Ratingen
Jungenschola aus Ratingen

Veni Domine, noli tardare! – Komm, Herr! Zögere nicht!

Unser Advent hat beinahe "furios" begonnen: Die Messe am 1. Adventssonntag war so voll, dass einige bis in den Kreuzgang hinein saßen. Am Nachmittag um 17 Uhr kamen zum Mitsingkonzert im Rahmen des Projektes "Lebendiger Adventskalender" noch einmal fast genauso viele Menschen – insgesamt mehr als 300 Besucherinnen und Besucher…

Kantor Ansgar Wallenhorst aus Ratingen war mit seiner Jungenschola gekommen, um die Menschen mit ihrem Gesang zu erfreuen und zu ermutigen, selbst ihre Stimme zu erheben und zu singen. Auch der jüngste Sänger dieser Schola sang ein überzeugendes Solo. Das macht Mut! Der tosende Applaus am Schluss zeigte, wie schön und anrührend diese Stunde war. Jan fand in seinem Abschluss-Segen die richtigen Worte:

Anschließend gab es ein gemütliches Beisammensein bei Glühwein, Kinderpunsch und Plätzchen. Am Ende dieses Tages, an dem über Mittag in unserem großen Gruppenraum auch noch ein 80er Geburtstag gefeiert wurde, schauten wir dankbar zurück. Es war nicht nur alles gut gelaufen und alle hatten kräftig mit angepackt, es war auch eine gute Erfahrung von Advent im Dasein-Für und im Offen-Sein für alle, die den Weg zu uns fanden, die bei uns ankamen…

Gehäkelte Nussknacker von Sr. Claras Mutter / © Sr. Emmanuela (privat)
Gehäkelte Nussknacker von Sr. Claras Mutter / © Sr. Emmanuela ( privat )

Sr. Claras Mutter hat unseren kleinen Verkauf von Klosterprodukten an der Pforte um einige gehäkelte Nussknacker bereichert, und Sr. Clara hat auf dem Adventsmarkt der Pfarrei St. Agnes mit einem Stand mitgemacht. Währenddessen waren wir etwas überrumpelt, als eine Gruppe Menschen vor unserer Türe stand, um in unserer Kirche eine Trauerfeier zu halten. Da hatte irgendetwas mit der Kommunikation nicht so richtig geklappt. Macht nichts: Die Kirche war ja frei 😉…
Zwei Trauerfeiern, zwei Sechswochenämter, mehrere Gruppen und Einzelgäste – auch einige der Stipendiaten des KAAD nutzen eine Gelegenheit vorbeizuschauen… Es war eine bewegte Zeit.

In der Vesper zum Ersten Advent hatten wir eine Aufnahme ins Probejahr als Oblatin. Überzeugend und zu Herzen gehend war der Beitrag unserer zukünftigen Oblatin. Sie hatte darum gebeten, vor der Gemeinschaft sagen zu dürfen, warum sie Oblatin werden möchte. Dies hat uns so gefallen, dass wir das zum Teil unseres Aufnahmeritus machen werden. Die nächste Aufnahme ins Probejahr steht bereits in wenigen Tagen an.

Alter Holzboden / © Sr. Emmanuela (privat)
Alter Holzboden / © Sr. Emmanuela ( privat )

Zwischendurch wurde kräftig saniert: Sr. Josephine, Lilian und Jan nahmen sich der Pfortenzimmers an und befreiten auch den Holzboden, der zu unserer Freude völlig intakt ist, von einem alten, unschönen Teppichboden. Auch die Kräuterei nimmt langsam Gestalt an und macht Sr. Clara sehr viel Freude

Zutiefst dankbar sind wir für die Unterstützung kompetenter Mitglieder unseres Fördervereins bei der Erstellung einer Homepage. Im Januar soll ein erster Entwurf fertig sein. Bis er dann ans Netz geht, kann aber noch ein wenig dauern.

Auch für mich gab es schon ein echtes vorweihnachtliches Geschenk: Die Orgelbank hat endlich einen Kippschutz erhalten. Das ist ein ganz neues Sitz- und Spielgefühl für mich 😉❣️ Fast zweieinhalb Jahre lang musste ich nämlich gut aufpassen, dass ich beim Pedalspiel nicht mitsamt der wackeligen Bank nach hinten kippe; zumindest fühlte es sich so an. Da geht es nämlich zwei Stufen tief nach unten 🤪…

Leuchten eines letzten, noch bunte Blätter tragenden Strauches  / © Sr. Emmanuela (privat)
Leuchten eines letzten, noch bunte Blätter tragenden Strauches / © Sr. Emmanuela ( privat )

Die Atmosphäre dieser Zeit kommt für mich gut in einem Foto zum Ausdruck, das ich noch aus den Ferien mitgebracht habe: Da ist das erstaunliche Leuchten eines letzten, noch bunte Blätter tragenden Strauches vor einem dunklen, bereits winterlichen Hintergrund. Werden und Vergehen, Loslassen und Empfangen – ein Zeichen der Hoffnung und des Vertrauens. In diesem Sinne wünschen wir allen noch einen gesegneten Advent!

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