In seinem achten Lebensjahrzehnt will sich Kardinal Gerhard Ludwig Müller verstärkt auf seine theologische Arbeit konzentrieren und weiter publizieren. "Ich bin immer dran, ich habe viele Einladungen zu Vorträgen, Veranstaltungen, Aufsätzen und Büchern", sagte der ehemalige Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation am Samstag in Vallendar.
Angesichts seines 70. Geburtstags hoffe er, "dass der liebe Gott mir noch etwas Kraft gibt. Die Freude daran ist noch da." Das Schreiben verstehe er als Dienst am Glauben. "Ein Buch ist nicht umsonst geschrieben, wenn auch nur ein Leser dadurch einen Schritt nach vorne gebracht wird in seinem Verständnis für Gott." Müller äußerte sich im Rahmen eines theologischen Kongresses aus Anlass seines 70. Geburtstags und 40. Priesterjubiläums an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar.
Lob aus der katholischen Welt
Kurienkardinal Kurt Koch würdigte Müller als herausragenden Wissenschaftler: "Ich bin sehr dankbar für seine theologische Arbeit, dass er sich immer in den Dienst der Wahrheit des christlichen Glaubens gestellt hat."
Der Erzbischof von Toronto, Kardinal Thomas Christopher Collins, sagte: "Seit vielen Jahren schätze ich die intellektuelle, pastorale und spirituelle Führung, die Kardinal Müller der Kirche angedeihen lässt."
Klöckner würdigte die Standhaftigkeit Müllers
Die stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Julia Klöckner würdigte die Standhaftigkeit Müllers, der gelegentlich auch unbequeme Positionen eingenommen habe. "Wer Haltung hat, der eckt auch an, aber der provoziert auch andere, eine Haltung zur Haltung zu beziehen. Das haben wir häufig viel zu wenig, auch bei uns Politikern."