Zu den Unterstützern der Aktion von brasilianischen Sozialbewegungen und Opposition gehören auch der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Weihbischof Leonardo Steiner, der Befreiungstheologe Bischof Pedro Casaldaliga, der deutsche Bischof von Obidos, Johannes Bahlmann, und der Präsident des Indianermissionsrates Cimi, Erzbischof Roque Paloschi, wie das Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Essen mitteilte.
Streik gegen Gesetzesinitiativen der Regierung
Es gehe dabei um die Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung, nicht um Parteipolitik. Anlass für den Generalstreik sind Gesetzesinitiativen der Regierung unter Präsident Michel Temer zur Beschneidung von Arbeitnehmerrechten und der Aushöhlung von Sozialversicherungen. Den letzten Generalstreik in Brasilien hatte es 1996 gegeben. Die brasilianische Regierung argumentiert mit der anhaltenden Wirtschaftskrise.
Unternehmen sollen künftig selbst Arbeitsbereiche aus ihrem Kerngeschäft an Subunternehmer auslagern können. Gewerkschaften und Kirchenvertreter befürchten eine rasante Zunahme von prekären Beschäftigungsverhältnissen, sinkende Löhne und die Abschaffung des Arbeitsschutzes. Zudem soll das Renteneintrittsalter deutlich angehoben werden. Soziale Errungenschaften wie eine staatliche Rente für kleine Landarbeiter könnten ebenfalls den Reformen zum Opfer fallen.
Anlehnung an Motto von Papst Franziskus
Die Erzbischöfe stellten ihre Aufrufe zur Teilnahme an dem Generalstreik unter das Motto von Papst Franziskus, ausgerufen während eines Treffens mit Sozialbewegungen im Vatikan im Oktober 2014: "Keine Familie ohne Haus. Kein Bauer ohne Land. Kein Arbeiter ohne Rechte."
Adveniat stellt seine diesjährige Weihnachtsaktion unter das Motto: "Faire Arbeit. Würde. Helfen." Im Mittelpunkt steht das Recht auf menschenwürdige Arbeit. Insbesondere die Armen und die Jugend Lateinamerikas benötigten echte Ausbildungs-, Arbeits- und Lebensperspektiven.