Dies zeigt eine am Donnerstag veröffentlichte repräsentative Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag des "Bonner General-Anzeigers". Nur 18 Prozent sprechen sich für den islamischen Gebetsruf aus. 6 Prozent sind unentschieden.
Umfrage mit 5000 Teilnehmern
Civey hatte den Angaben zufolge online 5.011 Teilnehmende befragt. Mit 98 Prozent sind fast alle Anhänger der AfD gegen den alltäglichen Muezzinruf. Unter den Unions- und FDP-Wählern liegt die Ablehnung mit je 88 Prozent ebenfalls über dem Schnitt aller Teilnehmenden. Grünen- und Linken-Anhänger bewerten die Frage gemischt: Etwa je die Hälfte ist dagegen und je 40 Prozent sind dafür.
In allen Altersgruppen überwiegt die Ablehnung, wobei sich die 18- bis 29-Jährigen mit einem Viertel am ehesten für einen regelmäßigen Muezzinruf aussprechen. Im Osten und im Westen lehnen diesen 78 beziehungsweise 76 Prozent ab.
Modellprojekt in Köln
Unterschiede gibt es zwischen katholischen und evangelischen Christen. Während Katholiken zu 82 Prozent die Frage verneinen, sind es unter den Protestanten nur 71 Prozent. Damit zeigen sie sich offener als Konfessionslose, die zu 76 Prozent Ablehnung bekunden.
Die Stadt Köln hatte vergangenen Donnerstag angekündigt, dass Muezzins künftig auf Antrag und unter Auflagen zum Freitagsgebet rufen dürfen. Ein entsprechendes Modellprojekt sei zunächst auf zwei Jahre befristet. Die Ankündigung hatte zu Kritik geführt, wobei der Stadt zunächst noch keine Anträge von muslimischen Gemeinden vorlagen.