Requiem für Theologen Schockenhoff wird online übertragen

Abschied vom Freiburger Theologen

Der Trauergottesdienst für den am Wochenende gestorbenen Theologen Eberhard Schockenhoff findet am Freitag im Freiburger Münster statt und wird online übertragen. Beigesetzt wird Schockenhoff im engsten Familien- und Freundeskreis.

Eberhard Schockenhoff / © Harald Oppitz (KNA)
Eberhard Schockenhoff / © Harald Oppitz ( KNA )

Der Livestream ist über DOMRADIO.DE, die Internetseite der Diözese, Youtube oder über Facebook abrufbar. Das Requiem beginnt um 16.00 Uhr. Wegen der Corona-Auflagen ist die Zahl der Gottesdienstbesucher vor Ort auf etwa 200 begrenzt.

Einer der renommiertesten Theologen Deutschlands

Schockenhoff war am Samstag im Alter von 67 Jahren an den Folgen eines Unfalls gestorben. Er war einer der renommiertesten Theologen und Ethiker Deutschlands. Lange gehörte er dem Deutschen Ethikrat an. In Freiburg hatte er den Lehrstuhl für Moraltheologie inne. Besonders im Bereich der Lebenswissenschaften und der Bioethik war Schockenhoff ein gefragter Experte.

Geboren 1953 in Stuttgart studierte er Theologie, zunächst in Tübingen, dann in Rom, wo er 1978 zum Priester geweiht wurde. Er promovierte bei Alfons Auer und war Assistent des späteren Kurienkardinals Walter Kasper in Tübingen. Anfang der 1990er wurde Schockenhoff als Professor für Moraltheologie nach Regensburg berufen, 1994 wechselte er nach Freiburg.

Seit 2001 war Schockenhoff Mitglied des Nationalen Ethikrats, von 2008 bis 2016 des Deutschen Ethikrats, dessen Vizevorsitzender er vier Jahre war. 2016 übernahm er die Präsidentschaft des Katholischen Akademischen Ausländerdienstes (KAAD) und war in vielen weiteren kirchlichen Gruppen und Zusammenhängen engagiert.

Wichtiger Vermittler und Ansprechpartner

Schockenhoff veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche Studien, bei denen er auf aktuelle gesellschaftliche und politische Themen einging. Beispielsweise beschäftigte er sich mit medizinethischen Fragen und skizzierte Grundzüge einer Friedensethik im Zeitalter der neuen Aufrüstung. 2007 erschien seine breite Studie zur "Theologie der Freiheit".

Innerkirchlich war Schockenhoff ein wichtiger Vermittler und Ansprechpartner. So engagierte er sich für eine Sexualethik, die sich an den verschiedenen Lebenswirklichkeiten orientiert und sich nicht auf starre Normen fokussiert. Auch in den aktuellen Beratungen über die Zukunft von Kirche und Seelsorge in Deutschland, dem Gesprächsprozess Synodaler Weg, beteiligte sich Schockenhoff an zentraler Stelle.


Quelle:
KNA
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