Die Kernzeit der Liboriwoche ist das Triduum, also die drei Tage von Sonntag bis Dienstag, wenn der Schrein des Hl. Liborius im Hochchor des Paderborner Domes aufgestellt ist. Am späten Dienstagnachmittag wird das Libori-Triduum mit einer Festandacht beendet. Diese gestaltet sich als Sakramentsandacht, zu der Chorwerke von Michael Haller, Thomas Berning und Benjamin Britten erklingen. Nach dem Sakramentalen Segen wird schließlich der Liborischrein noch einmal in einer Prozession rund um die Kathedrale getragen und die Reliquien anschließend in der Krypta beigesetzt, wozu der Liboritusch erklingt. Die Stelle des Schreins im Hochchor nimmt für die restlichen Tage der Liboriwoche eine Büste des Heiligen ein.
Mehrere hundert Gläubige trotzten dem widrigen Wetter und ließen sich am Dienstagnachmittag den Abschluss des Libori-Triduums im Hohen Dom zu Paderborn nicht entgehen. Nach der Festandacht mit Erzbischof Hans-Josef Becker und zahlreichen bischöflichen Gästen wurde der vergoldete Silberschrein mit den Reliquien des heiligen Liborius in einer Prozession durch die Bischofskirche zurück in die Domkrypta getragen.
Nach dem sakramentalen Segen des Erzbischofs am Ende der Festandacht bildete sich die festliche Prozession, an der die bischöflichen Gäste aus der Weltkirche, das Metropolitankapitel, Priester, Diakone, Vertreter der Ordenschristen und Laien teilnahmen. Mit dem Reliquienschrein zog die Prozession aufgrund des starken Regens nicht wie üblich über den Marktplatz und den kleinen Domplatz durch die Gassen des "Libori-Pottmarkts" zur Krypta des Hohen Domes. Vielmehr wurde der Reliquienschrein durch die Hauptgänge des Hohen Doms geführt.
Zum Abschluss segneten die Weihbischöfe Matthias König, Hubert Berenbrinker und Dr. Dominicus Meier OSB viele Kinder und auch Erwachsene.
Am Beginn und am Ende der Prozession erschallte, wie bereits bei der Reliquien-Erhebung am vorausgegangenen Samstag, der Libori-Tusch, gespielt von Bläsern des Bahnsozialwerk Blasorchesters unter der Leitung von Andreas Steins. Im Anschluss an die Prozession wurden die Reliquien des Bistumspatrons in der Krypta des Hohen Domes durch Domkapitular Prälat Thomas Dornseifer beigesetzt.
Ronald PfaffDer feierliche Gottesdienst wurde musikalisch gestaltet von der Domkantorei und dem Domchor unter der Leitung von Domkapellmeister Thomas Berning und von Domorganist Tobias Aehlig an der Orgel des Hohen Domes.
Der Abschluss des Triduums mit der Rückführung des Reliquienschreins des Bistumspatrons markiert die "Halbzeit" des Libori-Festes. Unter dem diesjährigen Leitwort "Freundschaft ist heilig – L’amitié est sacrée" werden noch bis Sonntag täglich Pontifikalämter im Hohen Dom gefeiert. Im Hochchor des Domes wird dann eine silberne Büste des heiligen Liborius aufgestellt sein, die ebenfalls Reliquien des Paderborner Dom-, Bistums- und Stadtpatrons enthält.