"Für die vielen Frauen, die als Verkäuferinnen, Altenpflegerinnen, IT-Fachfrauen und Reisekauffrauen aus der Ukraine geflohen sind, brauchen wir schnell Angebote, die Integration in den Arbeitsmarkt als Teil einer persönlichen Krisenbewältigung unterstützen", sagte Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa am Mittwoch der Katholischen Nachrichen-Agentur (KNA) in Berlin. Kinderbetreuung, Sprachförderung und Beschäftigung müssten gemeinsam gestaltet werden.
Bundesarbeitsminister Heil tauscht sich zur Stunde mit Vertretern der Arbeitgeber, der Gewerkschaften und der Wohlfahrtsverbände über Möglichkeiten für eine rasche Arbeitsmarktintegration der Ukraine-Flüchtlinge austauschen. Dabei soll nach Ministeriumsangaben ein Lagebild erstellt und über aktuelle und mittelfristige Herausforderungen gesprochen werden.
Zielgenaue Unterstützung
"Wer mit dem Herzen in der Ukraine ist und Angst um die dort zurückgebliebenen Großeltern hat und wer zugleich nicht weiß, wo die Kinder in Deutschland einen Kita-Platz finden, kann sich nicht acht Stunden am Tag auf die deutsche Grammatik konzentrieren", betonte Welskop-Deffaa. Sie verwies darauf, dass bereits bei der Flüchtlingsbewegung 2015/2016 gute Erfahrungen mit Angeboten gemacht worden seien, die eine befähigende Teilzeiterwerbstätigkeit mit parallelen Sprachkursen und Kinderbetreuung verbunden hatten. Daran müsse nun unverzüglich angeknüpft werden.
"Auch die Abläufe zur Anerkennung von Berufsabschlüsse müssen verbessert und beschleunigt werden", sagte die Caritas-Präsidentin weiter. Generell gelte für die Ukraine wie für anderen Nationalitäten: "Die Anerkennung ausländischer Abschlüsse ist in Deutschland extrem kompliziert Bund, Länder und Kommunen sind daher gefordert, die Verfahren anzupassen."