Adäquate Arbeitsangebote für Ukraine-Flüchtlinge gefordert

"Anerkennung ausländischer Abschlüsse beschleunigen"

Vor dem Spitzentreffen mit dem Bundesarbeitsminister zur Arbeitsmarktintegration von Ukraine-Flüchtlingen hat sich der Caritasverband für eine zielgenaue Unterstützung und eine schnelle Anerkennung von Berufsabschlüssen ausgesprochen.

 © Vadim Ghirda/AP (dpa)
© Vadim Ghirda/AP ( dpa )

"Für die vielen Frauen, die als Verkäuferinnen, Altenpflegerinnen, IT-Fachfrauen und Reisekauffrauen aus der Ukraine geflohen sind, brauchen wir schnell Angebote, die Integration in den Arbeitsmarkt als Teil einer persönlichen Krisenbewältigung unterstützen", sagte Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa am Mittwoch der Katholischen Nachrichen-Agentur (KNA) in Berlin. Kinderbetreuung, Sprachförderung und Beschäftigung müssten gemeinsam gestaltet werden.

 Hubertus Heil (SPD), Bundesarbeitsminister / © Ralf Hirschberger (dpa)
Hubertus Heil (SPD), Bundesarbeitsminister / © Ralf Hirschberger ( dpa )

Bundesarbeitsminister Heil tauscht sich zur Stunde mit Vertretern der Arbeitgeber, der Gewerkschaften und der Wohlfahrtsverbände über Möglichkeiten für eine rasche Arbeitsmarktintegration der Ukraine-Flüchtlinge austauschen. Dabei soll nach Ministeriumsangaben ein Lagebild erstellt und über aktuelle und mittelfristige Herausforderungen gesprochen werden.

Zielgenaue Unterstützung

"Wer mit dem Herzen in der Ukraine ist und Angst um die dort zurückgebliebenen Großeltern hat und wer zugleich nicht weiß, wo die Kinder in Deutschland einen Kita-Platz finden, kann sich nicht acht Stunden am Tag auf die deutsche Grammatik konzentrieren", betonte Welskop-Deffaa. Sie verwies darauf, dass bereits bei der Flüchtlingsbewegung 2015/2016 gute Erfahrungen mit Angeboten gemacht worden seien, die eine befähigende Teilzeiterwerbstätigkeit mit parallelen Sprachkursen und Kinderbetreuung verbunden hatten. Daran müsse nun unverzüglich angeknüpft werden.

Eva Maria Welskop-Deffaa, Caritaspräsidentin / © Philipp von Ditfurth (dpa)
Eva Maria Welskop-Deffaa, Caritaspräsidentin / © Philipp von Ditfurth ( dpa )

"Auch die Abläufe zur Anerkennung von Berufsabschlüsse müssen verbessert und beschleunigt werden", sagte die Caritas-Präsidentin weiter. Generell gelte für die Ukraine wie für anderen Nationalitäten: "Die Anerkennung ausländischer Abschlüsse ist in Deutschland extrem kompliziert Bund, Länder und Kommunen sind daher gefordert, die Verfahren anzupassen."

Spenden für Opfer des Krieges in der Ukraine

Viele Menschen möchten den Opfern des Krieges in der Ukraine möglichst konkret helfen. Fachleute halten Geldspenden beinahe immer für den besseren Weg als Sachspenden. DOMRADIO.DE hat eine Liste mit Spendenmöglichkeiten erstellt.

Wer einen Geldbetrag spenden möchte, sollte diesen am besten einer oder maximal zwei Organisationen zukommen lassen. Das mindert den Werbe- und Verwaltungsaufwand der Organisationen.

DOMRADIO.DE empfiehlt Spenden an folgende Hilfsorganisationen:

 

Caritas International

Hilfsbereitschaft für die Ukraine / © Halfpoint (shutterstock)
Hilfsbereitschaft für die Ukraine / © Halfpoint ( shutterstock )
Quelle:
KNA