Adveniat verzeichnet nach Jahren Einnahme-Plus

Höhere Spendenbereitschaft

Positive Bilanz für Adveniat: Das katholische Lateinamerika-Hilfswerk verzeichnet nach mehreren Jahren wieder mehr Spenden- und Kollekteneinnahmen. Das Geld kommt Menschen in Lateinamerika und der Karibik zugute.

Spendenkörbchen für Adveniat / © Rolf Vennenbernd (dpa)
Spendenkörbchen für Adveniat / © Rolf Vennenbernd ( dpa )

Die Einnahmen stiegen im Geschäftsjahr 2014/2015 leicht um 100.000 auf 48,9 Millionen Euro, wie es am Donnerstag auf der Bilanzpressekonferenz in Essen hieß.

Adveniat unterstützte im Geschäftsjahr 2014/2015 nach den Angaben 2.900 Projekte in Lateinamerika und der Karibik. Der Vorsitzende der Bischöflichen Kommission Adveniat, Bischof Franz-Josef Overbeck, hob hervor, dass bei seinen Begegnungen vor Ort das Hilfswerk immer wieder als "verlässlicher Partner" im Kampf gegen Armut gewürdigt werde. Der Ruhrbischof besuchte kürzlich Kuba und Ecuador.

Gedenken an Erdbebenopfer

"Meine Gedanken sind derzeit besonders bei den Menschen in Ecuador, bei den Angehörigen der Opfer des Erdbebens, das eine Woche nach meinem Aufenthalt die westlichen Regionen des Landes getroffen hat", so Overbeck. Das langfristige Engagement von Adveniat ermögliche jetzt Solidarität. So baue der Projektpartner in Guayaquil für Obdachlose bis zu 3.000 Bambushäuser, sagte Adveniat-Hauptgeschäftsführer Bernd Klaschka. Bei Erdbeben seien die einfachen Unterkünfte keine Gefahr für die Bewohner.

Einen besonderen Schwerpunkt will das Hilfswerk auf die Unterstützung der Nationalen Versöhnungskommission in Kolumbien legen, wie es hieß.

Diese Einrichtung der Bischöfe hat die Opfer zu den Friedensverhandlungen zwischen Regierung und der landesweit größten Rebellengruppe FARC begleitet. Die Adveniat-Weihnachtsaktion 2015, die sich schon dem Thema gewidmet hatte, soll laut Klaschka zur dauerhaften Unterstützungskampagne ausgeweitet werden.

Jahresthema 2016

Das Jahresthema 2016 "Bedrohte Schöpfung - bedrohte Völker" solle darauf aufmerksam machen, dass ein Leben auf Kosten der Umwelt immer auch ein Leben auf Kosten der ursprünglichen Völker im Amazonasgebiet sei.

Laut Geschäftsführer Stephan Jentgens gingen die Einnahmen aus der Weihnachtskollekte 2014 zwar auf 27,4 Millionen Euro (2013: 28,2 Millionen Euro) zurück. Auch habe es ein Minus bei den 2,3 Millionen Euro umfassenden Nachlässen gegeben. Demgegenüber habe es mit 10,9 Millionen Euro (Vorjahr: 8,8 Millionen Euro) einen Höchststand bei den Einzelspenden gegeben. Auch sonstige Spendeneinnahmen seien auf 5,5 Millionen Euro gestiegen. Mit einem Plus schloss auch die Priesterpatenschaftsaktion (2,6 Millionen Euro) ab.


Quelle:
KNA