Göttinger Friedenspreis an Flüchtlingshelfer verliehen

An Äbtissin und Oberbürgermeister

Der Göttinger Friedenspreis ist am Samstag im Deutschen Theater Göttingen verliehen worden. Er ging an die bayerische Benediktineräbtissin Mechthild Thürmer, die Bewegung Seebrücke und den Marburger Oberbürgermeister Thomas Spies.

Rettung von Migranten auf dem Mittelmeer / © Flavio Gasperini/SOS Mediterranee (dpa)
Rettung von Migranten auf dem Mittelmeer / © Flavio Gasperini/SOS Mediterranee ( dpa )

Sie wurden ausgezeichnet für ihr Engagement für sichere Fluchtwege und eine gesicherte Aufnahme von Flüchtlingen, wie die zuständige Stiftung mitteilte. Der Preis wurde zum 23. Mal vergeben und ist mit insgesamt 5.000 Euro dotiert. Das Preisgeld geht zu gleichen Teilen an Thürmer und die Bewegung Seebrücke, da Spies als Amtsträger kein Preisgeld entgegennehmen darf.

Mutter Mechthild, Leiterin der oberfränkischen Benediktinerinnenabtei Kirchschletten, sieht sich mehreren Strafverfahren wegen Beihilfe zu unerlaubtem Aufenthalt gegenüber, weil sie Frauen in besonderen Notlagen Kirchenasyl gewährt hat. Die Initiative Seebrücke setzt sich mit ihrer Kampagne "Sichere Häfen" gegen die Kriminalisierung von Seenotrettung ein. Marburgs Stadtoberhaupt Thomas Spies habe sich als einer der ersten führenden Kommunalpolitiker für die Ziele der Seebrücke engagiert, so die Göttinger Friedenspreis Stiftung Dr. Roland Röhl.

Mutter Mechthild: Außergewöhnliche Ehrung

Die Benediktineräbtissin sagte anlässlich der Preisverleihung im Interview mit DOMRADIO.DE, die Ehrung sei für sie "schon etwas Außergewöhnliches, denn was ich gemacht habe, war für mich selbstverständlich. Das hat der Tag und die Situation so verlangt." Es gehe um ganz viele Menschen, die Schlimmstes erlebt hätten und denen geholfen werden sollte, ohne dass irgendjemand einen Schaden erleide.

Der Göttinger Friedenspreis wird jährlich an Einzelpersonen oder Gruppen verliehen, die sich durch grundlegende wissenschaftliche Arbeit oder durch herausragenden praktischen Einsatz um den Frieden besonders verdient gemacht haben. Stifter war der Wissenschaftsjournalist Roland Röhl. Der 1997 gestorbene Chemiker befasste sich vor allem mit Fragen der Sicherheitspolitik sowie der Konflikt- und Friedensforschung.


Quelle:
KNA
Mehr zum Thema