Aktivisten stören Heiligabend-Gottesdienst in Basel

Pfarrerin "aufs Übelste" beschimpft

In Basel haben vermummte Aktivisten an Heiligabend einen Gottesdienst gestört und laut Kirchengemeinde gegen die Pfarrerin gehetzt. Der Küster und aufgebrachte Gottesdienstbesucher geleiteten die Störenfriede demnach aus der Kirche hinaus.

Schwarz: Auch die Farbe von Pfarrer(n)/innen und Priestern / © Peter Endig (dpa)
Schwarz: Auch die Farbe von Pfarrer(n)/innen und Priestern / © Peter Endig ( dpa )

Sie hätten ein Transparent mit der Aufschrift "Frieden statt Hetze" entrollt und Pfarrerin Christine Dietrich "aufs Übelste" beschimpft, teilte die Evangelisch-Reformierte Kirche Basel-Stadt an Weihnachten auf ihrer Website mit. Hintergrund ist demnach, dass die Theologin 2011 auf dem islamkritischen rechtspopulistischen Internetblog "Politically Incorrect". Den Angaben zufolge hat sich die Pfarrerin jedoch mittlerweile von der Internetseite distanziert.

Der Küster und aufgebrachte Gottesdienstbesucher geleiteten die Störenfriede demnach aus der Kirche hinaus. Die evangelisch-reformierte Kirche in Basel will Anzeige erstatten.

Pfarrerin hatte sich bereits von "rechsnationalem" Blog distanziert

Christine Dietrich hatte bis 2011 auf der Website "Politically Incorrect" in Deutschland Beiträge veröffentlicht. Dafür wurde sie im Kanton Bern von ihrer damaligen Anstellungsbehörde gerügt. In der Folge habe sie sich entschuldigt und von dem "rechtsnationalen" Blog distanziert, so die Kirchengemeinde. Auch nach Dietrichs Wahl in den Kirchenrat der Evangelisch-reformierten Kirche Basel-Stadt im Herbst 2019 hatten einige Kirchenmitglieder und Synodale protestiert.

Politiker des linksgrünen Spektrums in Deutschland werfen der Website "rassistische Hetze" vor. Die Bundesregierung hatte 2011 erklärt, sie halte "Politically Incorrect" nicht für rechtsextrem, sondern für islamkritisch; antimuslimische und rassistische Inhalten fänden sich fast ausschließlich in Kommentaren.


Quelle:
epd