Es ist eine Anlage, die wir in Köln schon seit Jahren haben, und mit der wir eigentlich gut umzugehen wissen...
Nach dem ersten Alarm gestern Morgen beim Kochen ließ sich die neue Brandwarnanlage nicht vollständig zurücksetzen. Aber sie "schwieg" und da dachten wir: Das hat bis Montag Zeit.
Mittags fing sie plötzlich wieder an und kurz vor der Vesper noch einmal. Da habe ich dann alle Bereiche beider Steuerungen deaktiviert und dachte: Jetzt haben wir Ruhe. Gegen 23 Uhr ging das Getöse aber plötzlich wieder los, trotz abgeschalteter Melder. Dann in der Nacht in unregelmäßigen Abständen noch zweimal 😮. Vor den Laudes schrillten wieder alle Melder. Schwester Rafael und ich stellten sie ab. Kaum waren wir im Gebet, ging es wieder los!
Jetzt geriet ich fast in Panik, als die Anlage sich nicht mehr abstellen ließ und als nächste "Eskalationsstufe" ein Dauer-Alarm-Ton erklang. Inzwischen hatte ich in der Firma angerufen und mir wurde zugesagt, dass sich sofort ein Mitarbeiter auf den Weg macht. Sie ging dann - Deo gratias - zunächst noch einmal aus...
Was war passiert? Der in die Anlage eingefügte Gasmelder im Heizungskeller hatte sich durch den allgemeinen Alarm irgendwie mit aktiviert und da er auf einer "tieferen Ebene" im Computer installiert ist, für die wir keinen Zugang hatten, ließ er sich nicht abstellen und schaffte es wieder und wieder die Anlage zu aktivieren, obwohl alle Melder abgeschaltet waren und wir auch den Stecker des Gasmelders rausgezogen hatten.
Irgendwie hat mich diese Erfahrung fasziniert und ich musste daran denken, dass wir Menschen es in der Regel genauso machen: Wir wiederholen unsere Botschaft, wenn uns etwas wichtig ist, solange bis wir uns gehört fühlen...
Beharrlichkeit und "schrille" Hartnäckigkeit sind auch im Evangelium manchmal das richtige Mittel, um Gehör zu finden:
Das Gleichnis vom Richter und der Witwe (Lk 18, 1-8)
Jesus sagte ihnen durch ein Gleichnis, dass sie allezeit beten und darin nicht nachlassen sollten: In einer Stadt lebte ein Richter, der Gott nicht fürchtete und auf keinen Menschen Rücksicht nahm. In der gleichen Stadt lebte auch eine Witwe, die immer wieder zu ihm kam und sagte: Verschaff mir Recht gegen meinen Widersacher! Und er wollte lange Zeit nicht. Dann aber sagte er sich: Ich fürchte zwar Gott nicht und nehme auch auf keinen Menschen Rücksicht; weil mich diese Witwe aber nicht in Ruhe lässt, will ich ihr Recht verschaffen. Sonst kommt sie am Ende noch und schlägt mich ins Gesicht. Der Herr aber sprach: Hört, was der ungerechte Richter sagt! Sollte Gott seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, nicht zu ihrem Recht verhelfen, sondern bei ihnen zögern? Ich sage euch: Er wird ihnen unverzüglich ihr Recht verschaffen. Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, den Glauben auf der Erde finden?